Schule nach 27 Jahren auf Antikythira wiedereröffnet! Erste Familie auf die Insel umgesiedelt, weitere in Planung


Gerade einmal 20 Quadratkilometer, im Herzen der Ägäis, berühmt auf der ganzen Welt, da wir noch immer auf der Suche nach den Geheimnissen des berühmten "Mechanismus" sind, mit dem mehr oder weniger die Insel identifiziert wurde, hat uns die kleine Insel Antikythera eine neue Geschichte zu erzählen.

In wenigen Tagen soll Antikythira erstmals nach 27 Jahren junge Schüler wieder aufnehmen.

"Die Nachricht ist, dass zum ersten Mal seit 1991, als diese geschlossen wurde, die Grundschule von Antikythira mit drei Schülern wieder eröffnet wird", informiert der Bürgermeister von Kythira, Andreas Charhalakis auf Anfrage im Radio "Praktoreio FM 104.9".

Drei kleine Kinder werden die Grundschule demnächst betreten, die vorbereitet wird sie anzunehmen. Bald wird die Lehrerin, die die erste Glocke läuten wird auch eintreffen.

"Eine Familie mit Abstammung von Antikythira, die mit drei Kindern in Athen lebte, beschloss, Athen zu verlassen und auf der Insel sich niederzulassen," erklärte Herr Charhalakis und betonte, dass für Antikythira, die seit den 80er Jahren die Bevölkerung ständig sich verringern sieht und heute nur 18 Einwohner (im Sommer etwas mehr plus ein paar wenigen Touristen) hat, dies eine erste bedeutende Entwicklung der Umkehr ihres Bevölkerungsweges ist. Von Geschäften her gibt es gerade mal eine Handvoll von Zimmern die zum vermieten da sind, ein kleines Hotel dass vor ein paar Jahren aufmachte und wahrscheinlich saisonal ist, eine kleine Taverne und ein kleines Minimarket.

Die drei Kinder, die mit ihren Eltern auf der Insel erwartet werden, gehen in die erste, dritte und fünfte Klasse der Grundschule und um ihren pädagogischen Bedarf zu decken, wurde die Grundschule der Insel wieder in aktiven Status versetzt, sprich wieder neu gegründet.

Herr Charhalakis hat beschrieben, dass der gesamte Prozess zügig abgeschlossen wurde."Ich muss sagen, dass das Schulamt für Grundschulen so wie das Bildungsministerium schnell in der kurzen begrenzten Zeit arbeiteten", erklärte er und fügte hinzu, dass für den Antrag der Familie die Gemeindebehörde erst Anfang September informiert wurde und bisher "alle Aktionen durchgeführt wurden und man nur auf den rein typischen offiziellen Regierungsbeschluss warte".

Die Lehrerin, die die Bildung der drei Schüler übernehmen wird, war in der Vergangenheit für drei Jahre auf der Insel Anafi stationiert, während, was die notwendigen Infrastrukturen betrifft, zusätzlich zu den Aktionen, die für das diesjährige Schuljahr laufen um die Schule funktionstüchtig zu machen, die Gemeinde verspicht dass mit in dem Haushaltsplan 2019 auch Geld für eine "Studie für eine große Sanierung" der gesamten Infrastruktur der klassischen Einklassen-Schule geplant sei.


"Wenn in fünf Jahren von jetzt keine neuen Bewohner erscheinen werden wir "die Tür" auf Antikythera schließen"

Gleichzeitig ist auch die Unterkunft für zusätzliche Bewohner auf der Insel geplant, nämlich fünf Familien (mit vielen Kindern jeweils) wo man sich bemühen wird, Mittel zur Verfügung zu stellen damit diese sich dort auch ihren Lebensunterhalt verdienen können.

"Mit einem Vorschlag, die auf der Seite der örtlichen Metropole und des Metropoliten existiert, hoffen wir, sogar einige Häuser auf Antikythira in der nächsten Zeit bauen zu können," erklärte der Bürgermeister der Inseln, der sogar hinzufügte, dass dank der Existenz von Sponsoring der Nationalbank (Ethniki Trapeza) sollen und werden innerhalb des nächsten Jahres fünf Großfamilien auf Antikythira eintreffen und forten wohnen, Familien die Städte verlassen. Das ist eine Entwicklung, die die Kommune bei ihrer Umsetzung als besonders wichtig einschätze, da sonst die kleine Insel Antikythera in einigen Jahren unbewohnbar werden dürfte. Es müssen also unbedingt Familien kommen. Diese erste war schon ein großer Schritt damit die Insel weiterhin am Leben bleibt. 

"Dieses Programm hat mit einer milden Kolonisierung von Antikythira zu tun, damit die Insel nicht ohne Bewohner irgendwann endet" betonte Herr Charhalakis und erklärte gleichzeitig, dass außer den vorgenannten Maßnahmen mit dem Häuserbau ihnen auch Grundstücke übergeben werden die zurzeit der Kirche Griechenlands gehören plus landwirtschaftliche Maschinen damit sie ein Einkommen erzielen denn auf der Insel kann Viezucht sowie Agrarproduktion erfolgen, ganz früher gab es sowas.


Die Ankunft dieser fünf Familien aus Athen die mit strengen Kriterien von der NGO  "Theophilos "ausgewählt werden und die Fertigstellung der Gesamtgestaltung, nach dem Bürgermeister von Kythera sind Entwicklungen absolut notwendig. "Wenn nichts getan wird, wird die Insel menschenleer sein, in fünf Jahren werden wir die Tür in Antikythira schließen", sagte der Bürgermeister von Kythira, wie er erklärte, "da von den 18 Bewohnern der kleinen Insel die fünfzehn Bewohner schon über 70 Jahre alt".

Bloganmerkung: So wie es aussieht wird die kleine Insel und die dortige Schule in den nächsten Jahren einen Aufschwung erleben. Die vorgenannten Aktionen zeigen was für ein gutes Resultat rauskommt wenn Zenralregierung, Kommunen plus Institutionen wie die Kirche (diese gibt nicht überall ihren Besitz frei, dies ist von den jeweiligen Metropoliten abhängig) und NGOs auf ein gemeinsames Ziel hin zusammenarbeiten. Diese Aktionen sind jedenfalls nur Teil eines Planes für diese eine Insel der von der dortigen Gemeinde und Kirche angestrebt wurde, auf landesweiter Ebene gibt es solche Initiativen und Plänen organisiert leider nicht und auch hatte keine Regierung bisher eigenwillig etwas präsentiert, man steht bestimmten Anfragen wie jetzt zwar positiv gegenüber aber von alleine kam nichts systematisches. Antikythira könnte ein Vorzeigebeispiel werden um zu zeigen wie man viele kleine Inseln Griechenlands stützen kann, auferleben lassen und sozial schwachen Familien zu helfen die in den großen Städten und vor allem in Athen keinerlei Perspektive haben und so dünn besiedelte Gebiete wiederbevölkern könnten (etwas was vor allem auch in der Ägäis von extremer nationaler Bedeutung ist wenn man bedenkt was für soziale, wirtschaftliche Auswirkungen solche Aktionen haben und was für eine "Message" an provozierende Nachbarn wie die Türkei sendet). Natürlich ist hier nicht nur die Rede von kleinen Inseln sondern auch ähnlichen Dörfern (oder gar vollkommen verlassenen) auf Bergen der Peloponnes und vor allem an der Griechischalbanischen Grenze in Epirus. Es ist jedenfalls positiv dass nach so vielen Jahren sich auch die Amtsinhaber der Kommunen sich Sorgen über diese Themen machen und manche von ihnen etwas versuchen dagegen zu tun sowie dass diverse Familien bereit sind mittlerweile sich in der Provinz niederzulassen für ein besseres Schicksal.

Quelle: kathimerini.gr

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