Zwei U-Bahn Stationen werden in "Bakogiannis" und "Panagoulis" umbenannt - Entscheidung sorgt für Diskussionen



Es wurde bekannt, dass zwei U-Bahn-Stationen ihren Namen ändern. Insbesondere wird die Station "Evangelismos" der Linie 3 in "Pavlos Bakogiannis" und die Station "Agios Dimitrios" der Linie 2 in "Alekos Panagoulis" umbenannt. 

Die Ankündigung der Attiko Metro:

"Der moderne Ansatz der Organisation der Stadt, erfordert die Athener Metro, ein Teil ihrer Geschichte und Leben zu sein, wie in einer relevanten Mitteilung angegeben. Schon die Einbeziehung archäologischer Funde in die Architektur der Stationen ist ein sehr wichtiger Schritt in diese Richtung. Der Name der Stationen kann auch zur Bildungsreise des Fahrgastes in Zeit und Geschichte beitragen.

In dieser Richtung und angesichts der Tatsache, dass in ein paar Tagen 30 Jahre seit der Ermordung von Pavlos Bakogiannis (ND) vergehen, hat die Attiko Metro S.A. beschlossen durch die Aufführung des Namens des Verstorbenen an der Station "EVANGELISMOS" ihm Respekt zu erweisen. Diese Entscheidung ergänzt die bisherige Entscheidung des Unternehmens, den Namen des Helden des antidiktatorischen Kampfes Alekos Panagoulis der Station "AGIOS DIMITRIOS" zuzuschreiben, der ebenfalls aktualisiert werden sollte. Insbesondere wird die Station "Evangelismos" der Linie 3 in "Pavlos Bakogiannis" und die Station "Agios Dimitrios-Alekos Panagoulis" der Linie 2 in "Alekos Panagoulis" umbenannt. Der aufgehobene Name wird auf der Markierung der Stationen in Klammern, d.h. "Pavlos Bakogiannis (Evangelismos)" und "Alekos Panagoulis (Agios Dimitrios)", bis zum 30. April 2020 beibehalten.

Zu diesem Zweck soll die Veranstaltung am Sonntag, den 29. September 2019 in Anwesenheit des Präsidenten der Hellenischen Republik, Herrn Prokopis Pavlopoulos, der die Grundsatzrede für sein Gesicht halten wird, am Bahnhof "Evangelismos" organisiert werden. Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der den neuen Namen des Bahnhofs enthüllen wird und der Minister für Infrastruktur und Verkehr Herr Kostas Karamanlis, die Familie der geehrten Person und Vertreter der Behörden der Stadt Athen werden auch dort sein.

Eine ähnliche Veranstaltung wird am Maifeiertag 2020 am Bahnhof "Alekos Panagoulis (Agios Dimitrios)" organisiert, wenn der endgültige Name bekannt gegeben wird. Darüber hinaus wird die Architekturabteilung von Attiko Metro S.A. die Gestaltung von zwei permanenten Installationen an den oben genannten Stationen mit historischen Daten zu den Geehrten erarbeiten. Ziel und Hauptziel der Attiko Metro S.A. ist es, die Bahnhöfe umzubenennen, um als ständige Erinnerung an die Werte der Demokratie, der Freiheit und der nationalen Aussöhnung zu dienen."

Diese Entscheidung die man auch fast als politische ansehen kann und wohl eigentlich der Regierungspartei ND zuzuschreiben ist da beide Politiker ihr angehörten und der neue Präsident der Attiko Metro Herr Tachiao eine Wahl des Premierminister Herr Mitsotakis war (Herr Tachiaos kandidierte im Mai für die ND als Bürgermeister in Thessaloniki, gewann aber nicht und wurde nun in der Attiko Metro untergebracht), gilt als etwas umstritten bereits unter den Bürgern. Auch ist nicht grade ein guter Zeitpunkt da der neue Bürgermeister Athens aus der Bakogiannis Familie stammt und man so den Eindruck schindet dass die Partei versucht sich überall breit zu machen. Vor allem im Internet sorgt die Entscheidung gerade über große Diskussionen da viele -zurecht auch - der Meinung sind dass Namen von Stationen öffentlicher Verkehrmitteln auch etwas mit dem umliegendem Gebiet zu tun haben müssen damit so auch die Reise der Fahrgäste praktischer gestaltet wird. Evangelismos zum Beispiel ist das größte Krankenhaus Athens, daher auch der Name der U-Bahn Station "Evangelismos".

Die zwei Politiker gehören zwar geehert, jedoch ist dies womöglich die falsche Art und Weise. Außerdem stellen sie keine großen Persöhnlichkeiten der griechischen Geschichte dar. Und wenn Sozialist Alekos Panagoulis dies zumindest etwas tut, dann aber Herr Bakogiannis nicht so sehr. Er wurde zwar von der damaligen linksextremen Terrororganisation 17N ohne Grund ermordet und ging so in die Geschichtsbücher ein aber ansonsten war er keine große Persöhnlichkeit die von allen Griechen Ansehen genießt. Es ist mehr als offensichtlich dass die ND hier versucht sich etwas zu revanchieren, für was auch immer. Zum Vergleich: nicht einmal die voherige Syriza-Regierung hat es nicht gewagt Stationen Namen von Politikern oder anderen zu geben die linksorientiert waren und allen Griechen bekannt waren wie zB Manolis Glezos, ein ehemaliges nationales Symbol des Widerstands gegen die Deutschen im Weltkrieg. Die U-Bahn Athens wird in den letzten Jahren ständig erweitert, man hätte seinen Namen einer neuen namenlosen Station geben können. Eine Ansicht übrigens die akzeptabler ist - wieso altbewährte Namen wie Evangelismos durch neue ersetzen (und für Verwirrung unter anderem auch sorgen) wenn man eh in Kürze neue Stationen haben wird die bisher keinen Namen haben?

UPDATE: Nach den vielen Reaktionen und dem misslungenem Versuch die Entscheidung kommunikativ gut "verkaufen" zu können, hat die Regierung entschlossen die Maßnahme vorerst auf Eis zu legen, zumindest was die Haltestelle "Evangelismos" angeht die in "Pavlos Bakogiannis" umbenannt werden sollte.

Quelle: lifo.gr


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