Forum Wochencafe vom 21/10/2019


Willkommen im Forum Wochencafe vom 21/10/2019! 
Als Startthema ein kleiner Bericht aus der Griechenland Zeitung bezüglich des Umzuges diverser Migranten:

"Einwohner und Hoteliers des nordgriechischen Ortes Vrasna, östlich von Thessaloniki, verhinderten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Ankunft von etwa 400 Flüchtlingen, die von der ostägäischen Insel Samos aufs Festland verlegt werden sollten.


Die Reaktion in den griechischen Medien auf dieses Vorgehen war wenig verständnisvoll: Die konservative Tageszeitung „Kathimerini“ titelte „Bewohner und Hoteliers verjagten 400 Flüchtlinge“ und die linke Efimerida ton Sytakton (Efsyn) sprach von einem „Sieg der Fremdenangst“.
Das Vorgehen der Bürger von Vrasna genießt offenbar die Unterstützung dortiger Funktionäre der Tourismusbranche. „Wir haben eine erste Schlacht in einem langen Kampf gewonnen“, meinte etwa der Präsident des Verbandes der Hoteliers und Privatvermieter von Asprovalta und Vrasna, Dimitris Frantzis, gegenüber dem privaten Radiosender Flash 99,4. In Anspielung auf die Regierung fragte er sich rhetorisch, warum „jene uns zerstören wollen“, die den Fremdenverkehr als Schwerindustrie des Landes betrachten würden. Darüber hinaus verwies Frantzis darauf, dass der Tourismus in der Region in diesem Jahr Einbußen von etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen musste.

Auch der Bürgermeister von Volvi, Diamantis Liamas, zu dessen Gebiet Vrasna gehört, zeigte Verständnis für die „Aussperrungen“. In einem Brief, der in der EfSYn zitiert wird, verweist er auf rund 2.000 Geflüchtete, die derzeit bereits in der Region untergebracht seien. „Wir haben überhaupt keine Probleme in den Orten Loutra oder Vagiochori“, heißt es darin. Die Widerstände in Vrasna kämen deshalb zustande, weil es ein Küstenort sei, wo man vom Fremdenverkehr leben müsse. Aus diesem Grund dränge man darauf, dort keine Flüchtlinge unterzubringen, so der Kommunalpolitiker.
Die fast 400 Flüchtlinge aus Samos mussten schließlich an einen anderen Ort gebracht werden: In Chalkida auf der Insel Euböa hat man für sie eine Bleibe gefunden."

Viele griechische Medien haben leider wenig Verständnis für die Reaktion der Einwohner gezeigt. Dieses Mal war es offensichtlich dass es keine Rechtsextremen waren sondern halt nur Einwohner die einfach und allein keine Leute mehr aufnehmen können. Wie bereits gesagt in deren Ort sind eh schon 2.000 Migranten untergebracht. Es sollte angemerkt werden dass der Ort selbst auch nur 2.300 Einwohner hat. Mit den neuen Migranten würden diese die Zahl der Festeinwohner überschreiten, etwas was wohl nur zu Spannungen führen könnte und für einen touristischen Ort nicht gut sein kann. Kurz gesagt wird aber langsam offenbart dass der neue Premierminister im Grunde auch keinen Plan für das Flüchtlingsthema bereit hatte: die Regierung schickt einfach auf gut Glück jeweils Hunderte Migranten in alle Richtungen Griechenlands los mit der Hoffnung dass die Einwohner einverstanden sein werden (200 z.B. gestern auch in Preveza in einem Hotel angekommen, ohne Reaktionen bisher obwohl es Hunderte in greifbahrer Nähe neben dem Ort Filippiada bereits gibt). Zwar werden die Inseln in den nächsten Wochen um Tausende erleichtert sein werden doch innerhalb des Winters und vor allem im Frühling wird die Zahl genau dieselbe wieder sein da die Türkei seit geraumer Zeit wieder viele illegale Flüchtlingsboote auf die Inseln losfahren lässt.

Ein Problem dass Griechenland alleine in vielleicht einem Jahr nicht mehr stemmen werden kann. Die ganze EU müsste sich zusammenreißen und etwas tun bzw. an einem Umverteilungsprogramm einheitlich teilnehmen.

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