Polizei stürmt in Kinos rein und entfernt Kinder die den Film "Joker" sahen


Eine ungewöhnliche Aktion der Polizei fand dieses Wochenende in Athen in zwei Kinos statt. Die Giechische Polizei erscheinte während der Aufführungen im Kinosaal Abends von zwei Kinos und entfernten Minderjährige Besucher die den Film "Joker" sahen. Dieser ist in Griechenland erst ab 18 freigegeben. Natürlich aber handelte die Polizei entgegen anderer Behauptungen nicht allein in diesem Fall, sie wurde von jemanden angerufen. Am Anfang kursierten im Internet selbst sogar (Fake)Artikel die besagten dass Männer der Sondereinsatzkräfte (EKAM) in die Kinos reinstürmten, was natürlich sofort von der Polizei dementiert wurde. 

"Richtig reagiert, als die Leute reagierten, es war völlig ungewöhnlich, was passierte", kommentierte Lina Mendoni im Gespräch mit "NT1" für die Vorführung von Minderjährigen während der Vorführung des Films "Joker" in zwei Kinos von Athen.

Die Kulturministerin erklärte völlige Ignoranz über den Vorfall, die sie im Nachhinein erfuhr. Wie sie sagte, war ihre erste Reaktion, als sie erfuhr, dass der Prozess vom Kultusministerium initiiert wurde, die ganze Hierarchie des Ministeriums zu befragen, wer den Befehl gegeben hat und wer hinter dieser Aktion steht.

"Ich nahm die Ministerin für Bürgerschutz, ich nahm die Daten der beiden Frauen und ich erfuhr, dass sie Mitarbeiter des Ministeriums für Kultur waren, die sich freiwillig bewegten, ohne ein Mandat erhalten zu haben", bemerkte Lina Mendoni und betonte: "Das Ministerium hatte nicht Keine Befehle gegeben, die Damen haben weder über die Absichten noch über das, was sie getan haben, informiert, die ganze Hierarchie ignorierte es. Das gesamte Verfahren, das im Strafgesetzbuch vorgesehen ist, wird eingeleitet, um sie zu bestrafen.

Die Ministerin stellte klar, dass die beiden Beamten "keine Befugnisse" hätten und erklärte, dass "es zwei Damen unter ihrer klerikalen Fähigkeit nicht möglich ist, ein solches soziales Problem zu verursachen". Die beiden Damen haben ihre Identitäten als Beamtinnen missbraucht da sie der Polizei gegenüber auch angaben sie würden Befehlen folgen.

Wie die Ministerin erläuterte, sind sie Mitarbeiter der Direktion für Moderne Kultur und Mitglieder eines Ausschusses, der die Untauglichkeit der Filme untersucht. Sie stellte jedoch fest, dass ihre Rolle rein beratend sei und ihr Kontrollrecht auf die Frage beschränkt sei, ob es Verstöße im Kino gebe. Das Kino hätte also allein für Ordnung sorgen sollen, es gebe keinen Grund für die Polizei einen Kinosaal zu stürmen.

"Kontrolle bedeutet nicht, dass ich die Griechische Polizei rufe und Probleme für Minderjährige und ihre Familien schaffe, aber ich merke Verstöße im Kino", schloss die Ministerin ab.

Es sei daran erinnert, dass sich die Vorfälle auf Kinos in der Mall Mall in Maroussi, Samstagnachmittag und das Kino "AELO" in Kypseli, am Sonntagnachmittag beziehen.

Insbesondere im ersten Fall beschwerten sich die beiden Frauen darüber, dass sich sieben Minderjährige im Kinosaal befanden. Polizeibeamte der Polizei von Maroussi gingen ins Kino und nahmen die sieben Minderjährigen und den Filmmanager ins Revier mit, die Eltern wurden kontaktiert um die Kinder von dort abzuholen. Zulasten des Kinobetreibers wurde ein Verfahren gebildet, während die Polizeibeamten den Staatsanwalt kontaktierten, der die Übermittlung der Akte an ihn und die Freilassung des Betreibers forderte.

Der zweite Vorfall betraf die Anwesenheit von acht Kindern und zwei Eltern, in diesem Fall wurden jedoch keine weiteren Verfahren eingeleitet da die Dame des Ministeriums dies nicht wollte, sondern wurden nur einige Bemerkungen an die Eltern von den Männern der Polizei Patision gemacht was die Vorschriften und die Altersfreigabe angeht.

Der Film wurde in den USA für Zuschauer ab 17 Jahren freigegeben. In Deutschland dürfen ihn Jugendliche ab 16 Jahren sehen. In Griechenland war man strenger, von Land zu Land variiert es stark.

Seitens der Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) wurde kritisiert, dass Regierung und Polizei das Land „in sehr dunkle Zeiten“ zurückführen würden. Der frühere Ministerpräsident und SYRIZA-Chef Alexis Tsipras sprach von einem Film, der einerseits das Bullying bzw. die Schikane anspreche, andererseits thematisiere „Joker“ die „systematische Klassenungerechtigkeit“. Obwohl das Ereignis scheinbar politisch ausgenutzt wird um dem Motto der Regierung "Recht und Ordnung" entgegen zu wirken, scheint nichts großartiges dahinter zu stecken da einfach zwei bestimmte Beamtinnen ihre Positionen im Ministerium ausnutzten und überreagierten (vielleicht auch beeinflusst von dem Handeln der Regierung in letzter Zeit die der Polizei mehr Freiraum gibt).

Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis jedenfalls stellte fest, dass er den Film gemeinsam mit seinem 15jährigen Sohn anschauen werde um somit sich von der Polizeiaktion (relativ erfolglos da er quasi bewusst aufruft gegen das Gesetz zu handeln obwohl das als Minister genau sein Ressort ist) zu distanzieren. Währenddessen geht das politische Gezanke über dieses Ereignis zwischen Ex-Premierminister Tsipras und Minister Chryssochoidis weiter.

Quellen: kathimerini.gr , lifo.gr , news247.gr

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