Türkei macht weiter Druck: Migrantenströme nach Griechenland explodieren



Im Dezember 2019 trafen laut der Polizei der Nordägäis an den Küsten der Inseln ihres Zuständigkeitsbereichs 5.247 Personen ein, davon 3.681 auf Lesbos, 878 auf Samos und 688 auf Chios.


Und nun passieren Boote das Meergebiet zwischen den Inseln und der Türkei egal wann. Sogar trotz widriger Wetterlage setzten mitten in der letzten Nacht des Jahres 2019 drei mit Menschen jeden Alters besetzte Boote illegal von der Türkei nach Griechenland über. Insgesamt gelangten direkt nach dem Jahreswechsel 123 Personen an den Küsten der Ägäis-Insel Lesbos an.

Ganz 2019 sind insgesamt 46.000 an den Küsten der Inseln der Nordägäis eingetroffen worden. In ganz Griechenland wurden 60.000 Neuankünfte registriert. 

Während 2019 der Strom illegaler Migranten nach Italien auf die Hälfte sank, schoss er in Griechenland um 94,6 und in Zypern sogar um 572,5 Prozent in die Höhe.

Laut den von den italienischen Behörden an die Öffentlichkeit gegebenen statistischen Daten verzeichnete im Vergleich zu 2017 die in diesem Jahr in dem Land angelangten Migranten und Flüchtlinge einen Rückgang um ungefähr 90 %. Seit Anfang bis zum 24 Dezember des Jahres 2019 trafen an den italienischen Küsten 11.439 Migranten ein. Im vergangenen Jahr betrug ihre Anzahl in der selben Periode 23.210 und 2017 waren es 118.914. Hauptherkunftsland der Migranten war 2019 Tunesien (2.654), gefolgt von Pakistan und der Elfenbeinküste.

Hauptgrund für den drastischen Rückgang der Anzahl illegal in Italien angelangender Migranten ist die 2017 zwischen der italienischen Regierung und Libyen getroffene umstrittene Vereinbarung. Auf deren Basis stellte Italien Gelder und Ausrüstung für die Wiederherstellung der Effizienz der libyschen Küstenwacht bereit, damit sie die nach Europa zu gelangen anstrebenden Migranten aufhält. Daraufhin verzeichnete die Anzahl der Ankünfte von Migranten einen Rückgang, die Kritiker merken jedoch an, dies sei zu Lasten der Menschenrechte geschehen, da die in Libyen in Lagern festgesetzten Migranten Misshandlungen und Folterungen ausgesetzt sind.

Jedenfalls sind die Nachrichten nicht für alle Länder Europas zuversichtlich. Die Ankünfte auf den griechischen Inseln verdoppelten sich 2019 fast, wobei in Griechenland in diesem Jahr 60.363 Flüchtlinge und Migranten angelangten, während auf die Karte der Mittelmeer-Routen inzwischen auch Zypern und Malta gekommen sind, wo die Ankünfte entsprechend einen Anstieg um fast 600 % und um 185,2 % verzeichneten.

Quelle: griechenland-blog.gr , ieidiseis.gr


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