Lage an Evros Grenze beruhigt sich etwas... aber auf den Inseln: kleines Kind verliert Leben im Flüchtlingslager Moria wegen Brandausbruch



An der nordgriechischen Grenze zur Türkei am Evros-Fluss herrscht seit heute relativ große Ruhe, anscheinend wegen der derzeitigen Pandemie, jedoch überwachen weiterhin viele Soldaten und Polizisten die Grenze rund um die Uhr da es plötzlich zu Angriffen kommen könnte. Währenddessen bleibt die Lage auf den Inseln ungefähr gleich und es kommen täglich weitere an. Auch ein weiterer tragischer Vorfall ereignete sich leider: bei einem Βrand im überdimensionalen Flüchtlingslager bei Moria auf der Insel Lesbos, der am Montag ausgebrochen war, kam leider auch ein sechsjähriges Kind ums Leben. Im hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslager Moria brach zu wiederholtem Mal ein Brand aus denn dort leben die Menschen auf engstem Raum und Unfälle passieren relativ leicht. 

Am Mittwoch hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, die Grenzen seines Landes nach Griechenland und Bulgarien zu schließen. Als Grund nannte er die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus. Übrigens, auch Albanien schließte seine Grenzen - Griechenland dann auch aus seiner Seite aus. 

Noch kurz zuvor war es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (17./18.3.) jedoch zwischen 2.30 und 4 Uhr zu heftigen Tumulten am Grenzzaun gekommen. Ein paar hunderte Immigranten hatten versucht, die Grenzsicherung zu stürmen. Sie brachten (türkisches) Tränengas zum Einsatz und bewarfen die Grenzwächter auf der griechischen Seite mit Steinen. Diese setzten ihrerseits... Hochdruck-Ventilatoren (Artikelfoto) ein verbaut auf Militärgeländewagen (griechisch improvisieren muss man wohl...), um den Rauch zurück auf die türkische Seite zu drängen. Von den zuständigen griechischen Behörden wurde die Einschätzung zum Ausdruck gebracht, dass dies ein Versuch gewesen sei, die Alarmbereitschaft auf der griechischen Seite zu dieser ungewohnten Stunde zu testen. Hier auch ein Foto von dieser chaotischen Nacht:



Unterstützt wird die griechische Grenzwache seit wenigen Tagen auch von Kollegen aus Österreich und Polen. Der nächtliche Angriff erfolgte nach einem Gespräch am Dienstag zwischen Erdogan, der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem Premierminister des Vereinigten Königreichs Boris Johnson über die Flüchtlingssituation, das für Ankara keine konkreten Ergebnisse brachte.

Brand im Flüchtlingslager Moria 

Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist ein Brand ausgebrochen. Dabei sei ein sechs Jahre altes Mädchen ums Leben gekommen, teilte der Kommandeur der Feuerwehr, Evangelos Vasis, im Staatsrundfunk ERT mit.Migrationsminister Notis Mitarakis brachte sein Beileid über den Tod des Kindes zum Ausdruck. Währenddessen sieht man dort lebende Griechen sowie Helfer gegenüber ausländischen Medien und Politikern sagen hören dass Moria inoffiziell in einem schlechten Zustand bleibt damit es als Abschreckung potenzieller Migranten auf türkischer Seite dient. Auf der anderen Seite aber gibt man auch zu dass egal wie viele Wohncontainer hingestellt werden, man einfach den Flüchtlingsströmen hinterher komme da schließlich jeden Tag neue auf deer Insel ankämen. Die Opposition drängt weiterhin darauf, dass besonders sensible Gruppen auf das Festland umgesiedelt werden.

Feuerwehr geht nicht von Brandstiftung aus

Die Feuerwehr geht von einem Unfall und nicht von Brandstiftung aus. Sie habe Schwierigkeiten gehabt, den Brandherd sofort zu erreichen, weil die Containerwohnungen und Zelte im Camp dicht aneinandergebaut sind.Am Kampf gegen die Flammen beteiligten sich auch Asylsuchende. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch starke Winde. Es wird vermutet, dass der Brand durch einen Gaskocher in einer Küche ausgelöst worden ist.

Neben einer dieser Wohnungen brannten auch zwei provisorische Unterkünfte nieder, wie ERT weiter berichtete. Das Feuer konnte demnach etwa eine Stunde nach Ausbruch gelöscht werden. Solche Brände entstehen offenbar immer mal wieder, weil die Menschen versuchen, mit Feuern und Gasherden zu kochen und sich Wasser zum Duschen warm zu machen.

Quellen: tagesschau.de , griechenland.net, ert.gr

Kommentare