Griechische "Silicon Valley" soll in Thessaloniki bis 2024 entstehen


Das Projekt der Schaffung einer griechischen "Silicon Valley", des Technologieparks der vierten Generation in Peraia Thessaloniki könnte in den nächsten Jahren verwirklicht werden da das 760 Hektar große Areal, in dem die Anlage erschlossen werden soll, wieder dem Staat übergeben wurde um es auszunutzen. 

Es ist ein Grundstück am Strand mit einer Vorderseite von 750 Metern am Golf von Thermaikos, das in der Vergangenheit zum Staatsfernsehen ERT gehörte und 2013 an den Hellenic Republic Asset Development Fund (TAIPED) übertragen wurde. Vor einigen Jahren änderte sich jedoch die Strategie für die Nutzung des Landes, da beschlossen wurde, das Land an den Staat zurückzugeben, um es der "Alexandria Innovation Zone" (dem Verwaltungsorgan, das für die Organisation und Förderung der Innovationszone von Thessaloniki zuständig ist) zu gewähren, mit dem Ziel, einen hochmodernen Technologiepark zu schaffen.

Die Rückgabe des Eigentums des TAIPED an den Staat wurde Realität mit einer kürzlichen Entscheidung von Finanzminister Christos Staikuras und dem Entwurf eines Gesetzes, der die Konzession der Immobilie in der Alexandria Zone, die Einrichtung des Entwicklungs- und Verwaltungsorgans und die Regulierung einer Reihe von Fragen für die Umsetzung des Technologieparks vorsieht und nun dem Parlament in Athen vorgelegt werden muss. 

Bis Ende 2021 muss die für die Entwicklung des Parks zu gründende Organisation jedoch die erforderlichen Studien abgeschlossen und die erforderlichen finanziellen Mittel gesichert haben. Andernfalls wird die Landfläche an die Hellenic Society of Holdings and Property (ESYP) und dem TAIPED wieder vergeben mit ungewisser Nutzung. 

Eine Investition von 50 Mio. Euro - Großes Interesse von Unternehmen im Bereich der Technologie

Das Projekt ist eine Investition die 50 Mio. Euro (mit Mwst) benötigen wird. Die finanziellen Mittel sollen von Privaten Institutionen, Bankkrediten und Spenden kommen. 250.000 Euro wurden bereits schon investiert damit erste Pläne und ein business plan des Projekts erstellt werden. Dies gab Herr Kyriakos Loufakis, Präsident der "Alexandria Innovation Zone" gegenüber der Zeitung "Kathimerini" bekannt.   

"Wir fangen nicht bei Null an, da die Planung dieses Projekts mindestens zwei Jahre lang ist. Die Pandemiekrise hat gezeigt, wie wichtig es für ein Land ist, über qualifizierte Arbeitskräfte zu verfügen, die durch Investitionen angezogen werden, die in der Lage sind, sie in den Technologiepark anzuziehen", so Loufakis. 

Im Aktienkapital des Gremiums, das den Park entwickeln wird, haben sehr viele Unternehmen wie Kleeman, Alumil und Sunlight Interesse an einer Teilnahme bekundet. Es wird auch geschätzt, dass etwa 70 Unternehmen und 17 Forschungszentren ihre Absicht bekundet haben, sich im Park niederzulassen, eine Zahl, die laut Herrn Loufakis deutlich höher sein dürfte. Die Anzahl der Nutzer des Technologieparks ist von entscheidender Bedeutung, da Mieten vorgesehen sind, um die Nachhaltigkeit der Investition zu gewährleisten.

Aber wie wird das Projekt weitergehen? Innerhalb von zwei Jahren nach der Gründung des gemeinnützigen Unternehmens – voraussichtlich in Form einer Gewerbeparkentwicklungsgesellschaft – soll die Erstellung des spezifischen Raumplans, der die Flächennutzung und die Baubedingungen festlegt, abgeschlossen und die Finanzierung von 50 Mio. Euro sichergestellt sein. Es wird geschätzt, dass der Technologiepark, der auf rund 60.000 Quadratmetern der insgesamt 670 Hektar entstehen wird, Technologieunternehmen und Forschungsteams bis Ende 2023 oder bis Anfang 2024 begrüßen kann. 

Wie Herr Loufakis bemerkt, hat der Technologiepark eine Fülle von komparativen Vorteilen, da er durch die Tatsache begünstigt wird, dass Thessaloniki über 120.000 Studenten und Forschern verfügt, während er sich in der Nähe der Balkanländer befindet, was seine Rolle als breiterer Pol für Forschung und technologische Innovation stärkt. 

Falls dieses Projekt realisiert werden sollte (denn nicht immer passiert dies), wird dies etwas sehr positives für die Region Thessalonikis darstellen und dem Land selbst. Griechenland kann zwar keine Industrienation werden (dies wird auch nicht angestrebt) aber im Bereich der Technologie kann man punkten und so auch viele Arbeitsplätze schaffen. Vor allem in Thessaloniki siedeln sich immer mehr Unternehmen dieses Bereichs an in den letzten Jahren. Die geographische Lage, die große Bevölkerung, der internationale Flughafen (der gerade erweitert wird) und die Existenz einer sehr großen Universität und weiterer Bildungseinrichtungen ermutigen solche Unternehmen sich dort niederzulassen.

Der neue...Trend bzw. das große Interesse an der Errichtung von Technologieparks ist nicht nur in Thessaloniki zu sehen. Auch in Athen aber auch in kleineren Städten sieht man dies. In Ioannina (Hauptstadt der Region Epirus im Westen) ließen sich seit 2017 drei große Unternehmen Deutschlands und der USA nieder die bis zum nächsten Jahr allesamt fast 500 Fachkräfte im Bereich der Informatik eingestellt haben werden - auch dort wird die Größe der Stadt, die gute Autobahnverbindung (dort kreuzen sich die Egnatia und die neue Ionia Odos) und die dortige große Universität mit ihrem IT-Department als Gründe angeführt weshalb sie kamen. Aufgrund des Mangels an großen Gebäuden haben Stadtgemeinde, Regionalverwaltung Epirus und die Unternehmen auch dort einen neuen Technologiepark zu errichten, ein staatliches Grundstück wurde bereits gefunden. Die Universität Ioannina unterhält bereits einen kleinen Park aber dieser ist bereits ausgelastet, es passt kein weiteres Unternehmen rein. 

Quelle: kathimerini.gr , epiruspost.gr


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