Vor 31 Jahren brutalen Mord in Deutschland begangen und 2020 in Griechenland festgenommen...aus Zufall!


Die tragische Geschichte vom Mord an einer 25-jährigen Griechin - aus Thesprotia, Epirus - in Plettenberg, Deutschland und die Aufklärung durch die Festnahme des Täters - einem Griechen aus Arta - in Amfilochia in Westgriechenland geschahen aus purem Zufall. Aber auch mit Fragezeichen wie er damals und bis heute entkommen konnte. Nach einer erotischen Ablehnung richteter der damals 37-jährige Spyros die junge Frau mit 8 Kugeln hin. 

Plettenberg war nie berühmt für seine sonnigen Tage. Es ist eine typisch deutsche Stadt in Nordrhein-Westfalen, die 1989 etwa 15.000 Einwohner hatte, darunter einige griechische Einwanderer, die dort lebten und arbeiteten. Eine Gemeinde samt Tanzverein gibt es auch heute noch. Einer von ihnen war Spyridon K., ein damals 37-jähriger Gastarbeiter aus Arta, Epirus der als Mörder die kleine ruhige deutsche Stadt erschütterte.

Das Mordopfer? Eine junge Frau namens Garyfallia Alexiou die mit ihrem Mann und ihren kleinen Kindern verheiratet und glücklich in Plettenberg lebte.

Spyros' Liebe für Garyfallia Alexiou, führte ihn zur... Belagerung der jungen Frau nach ihrer freundlichen Bekanntschaft und von dort zu einem intensiven Flirt. Dieser Flirt machte die 25-jährige junge Frau nicht an, sie lehnte ihn jedes Mal höflich ab, immer wenn er versuchte ihr näher zu kommen. Etwas was sein gekränktes Ego mit einem Revolver bewaffnete und die Todeskarte für die junge Griechin bedeutete. Er würde sich die Abweisung nicht gefallen lassen, etwas was die ahnungslose Frau nicht wahrnahm. 

Am 6. April 1989 wurde die Frau von geringem Abstand erschossen - 6 Mal an Kopf und Schulter! Von dem Mann den als sie einen Freund betrachtete. Auf einem Parkplatz in einem Dorf 9 Km außerhalb von Plettenberg als sie diesen verlassen wollte.

Ihr Mörder verschwand noch am selben Tag, seine Spuren gingen ebenfalls verloren und die Ermittlungen der deutschen Polizei führten zu nichts. Ein Epilepsie Anfall jedoch 31 Jahre später in Amfilochia führte zu seiner Festnahme. 

Wie es zum Mord kam

Im Dorf Dingeringhausen, ein ruhiger Ort 40 km von Plettenberg entfernt, beschloss am Freitag, dem 6. April 1989, Garyfallia Alexiou und eine griechische Freundin zu gehen, nicht um sich dort zu entspannen sondern weil die junge Frau Spyros treffen musste, der sie gebeten hatte, sich zum letzten Mal zu treffen. Er wollte ihr einiges erzählen, aber sie wollte nicht alleine gehen und hatte allen Grund, es zu tun.

Er war Freund des Ehemannes der tragischen Frau und somit machte er mit ihr Bekanntschaft und ging oft zu ihnen nach Hause wegen dieser Freundschaft, etwas was bei ihm die Sache nur schlimmer machte. 

Der Täter Spyros jedenfalls war schon 1984 bei der Polizei auffällig geworden nach einem blutigen Ereignis, als er seinen Schwiegersohn verletzte, der ihn beim Kaffeetrinken mit seiner...Ehefrau "erwischt" hatte. Aus Eifersucht erkrankt (aus welchem Grund auch immer), stach er 24 Mal (!) mit einer Schere auf ihn ein, ein Angriff, der dazu führte, dass er eine Zeit lang im Gefängnis saß. Er kam jedoch bereits nach einigen Jahren wieder auf freiem Fuß. 

Die Frau seines Freundes zu treffen, brachte Erwartungen und eine unerwiderte Leidenschaft hervor, die ausreichte, um sein anderes Ich wieder einmal hervorzubringen.
Garyfalia, die ihm klar gemacht hatte, dass sie neben ihrem Mann und den beiden kleinen Mädchen, die sie nach ihrer Ehe erworben hatten, glücklich war, hatte Angst, ihn allein zu treffen, und deshalb hatte sie ihre Freundin.

Als sie sich schließlich trafen, ging die Freundin weg, um sie sprechen zu lassen, ohne sich vorzustellen, was in ein paar Minuten folgen würde. Niemand weiß, was Spiros und Garyfallia sagten (wahrscheinlich dass sie ihre Familie nicht für ihn aufgeben würde), aber das letzte Wort gehörte ihm in Form von 6 Kugeln. Ihre Freundin rannte in Panik zur Stelle und fand sie tot auf dem Fahrersitz, mit dem Fuß auf dem Gaspedal. Der Mörder fehlte bereits.

Die große Flucht

Polizei Offizier Wilfried Barge war einer der ersten, der am Tatort ankam, und der Mann, der mit der Aufarbeitung des grausamen Mordfalls beauftragt war, bei dem zwei junge Mädchen verwaist waren, ein untröstlicher Ehemann und die Eltern der jungen Frau, die um den Verlust ihrer Tochter trauerten. Die Beerdigung fand wenige Tage später in Vrysella (dem Dorf im Norden Thesprotias) statt, während die deutsche Polizei überall nach dem Täter suchte, der längst schon weit weg war, wahrscheinlich im Ausland bereits. Als Mordmotiv nannten die Ermittler damals "verschmähte Liebe".
 
Unmittelbar nach der Tat verließ er den Parkplatz in einem roten Mercedes und hielt nur für Benzin an. Er wusste, dass er kaum aufgespürt werden konnte, wenn er die Grenze überqueren konnte, also fährt er etwa 700 km. bis zur Stadt Kiefersfelden.

Von dort gelangt er über Tirol nach Österreich und dann nach Bari, wo er mit der Fähre nach Griechenland fährt. Der Weg der großen Flucht endet in Amfilochia, wo er sich dauerhaft niederlässt, sich als Grieche aus Australien ausgibt und ein neues Leben 2.500 km von Plettenberg entfernt, beginnt.

Zurück in Deutschland zu dieser Zeit tut der Inspektor alles, um den Mord zu lösen, und wird sogar im Fernsehen über das ZDF ausgestrahlt. Der Bruder der unglücklichen Frau, der mit einer deutschen Zeitung gesprochen hatte, lobte die Arbeit des deutschen Detektivs und sagte: "Die Polizei und der Herr Inspektor standen uns von Anfang an zur Seite und haben alles getan, um den Mörder zu finden."

Die Deutsche Polizei suchte offiziell noch nach ihm

Anders als in Griechenland, wo die Verbrechen nach 25 Jahren verjähren, ist dies in Deutschland nicht der Fall, und die Akte war eigentlich immer offen.

Der 68-jährige Spyros K. hatte nun am 29. April 2020 einen epileptischen Anfall und ein Nachbar alarmierte die Griechische Polizei und das EKAB (der Nationale Krankenwagendienst). Der Mann wurde zunächst ins Gesundheitszentrum Amfilochia und dann ins Krankenhaus von Agrinio gebracht, nachdem er bei seinem Sturz sich schwer am Kopf verletzte. Wenige Stunden später waren die Polizeibeamten, die seinen Namen im Computer eingaben, überrascht, dass es einen internationaler Haftbefehl der deutschen Behörden für ihn seit vielen Jahren gab. Diese informierten über das Schengener Informationssystem die deutschen Behörden sagte Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli in Hagen der für den Fall nun zuständig ist.

Diese wurden sofort über diese unerwartete Entwicklung informiert, alarmierten sofort die Angehörigen von Garifalia und leiteten die Verfahren zur Auslieferung des inzwischen festgenommenen griechischen Flüchtigen ein.

Grigoris Alexiou, Bruder der unglücklichen Frau, fiel wahrscheinlich aus den Wolken, als er von den Entwicklungen in Griechenland über ihren damaligen Mord erfuhr. Die Erinnerungen wurden für Garifalias Ehemann und ihre beiden Töchter, mit denen er einige Jahre in Griechenland blieb, bevor sie nach Stuttgart zurückkehrten, wo sie heute wohnen, wieder geweckt. Es war sein Schwager, der ihn über die Verhaftung von Spyros K. und seine bevorstehende Auslieferung nach Deutschland informierte, um sich vor Gericht zu verantworten.

Kurz darauf rief Alexiou den inzwischen pensionierten Polizisten an der jetzt 73 Jahre alt ist damit auch er die positive Nachricht erfährt."Eine solche Entwicklung kann einen nur zufrieden fühlen lassen. Ich und alle, die an dem Fall beteiligt sind, fühlen sich gut, dass er auch nach all den Jahren gelöst wurde", sagte er auf einer deutschen Website.

Was den Festgenommenen betrifft, so wird sich seine Auslieferung aufgrund seines Gesundheitszustandes um einige Wochen verzögern. Das Hämatom, dass er in Kombination mit den großen Atembeschwerden, auf dem Kopf hatte, führte dazu, dass er auf der Intensivstation des Agrinio-Krankenhauses eingeliefert wurde. Vor ein paar Tagen war er von dort entlassen, bleibt aber immer noch im Krankenhaus da sein Zustand noch ernst ist. 

Fragezeichen gibt es jedenfalls bezüglich der Tatsache dass er damals trotz internationalen Haftbefehls das eine europäische Land nach dem anderen durchquerte und auf ein Schiff stieg ohne gefasst zu werden. Auch dass er Jahrzehnte lang in Griechenland wohnte und nie von der lokalen Polizei festgenommen wurde (er war bewusst nicht auffällig geworden). Immerhin, hatte er seinen Namen anscheinend nicht geändert und mittlerweile gab es seinen Namen auf verschiedenen Datenbanken des Staates (im Gegensatz zu damals wo keine Kontrolle nirgends erfolgte) in verschiedenen Bereichen. Dies ließ wieder einmal aufzeigen lassen dass die Polizei jedes Mal einen Namen eigenständig eintippen muss um dessen strafrechtliche Vergangenheit zu erfahren und dass dies somit nicht automatisch geschieht, anscheinend sind die Datenbanken in der Europäischen Union doch nicht so sehr miteinander verbunden. Dies wurde auch in den letzten Jahren auf umgekehrtem Wege klar mit einem bekannten Fall: als ein Flüchtling in Korfu, Griechenland ins Gefängnis wanderte wegen versuchten Mordes und Vergewaltigung (er hatte eine Frau von der Klippe gestoßen - sie überlebte) und er nach einem genehmigten Freigang die Chance nutzte um zu flüchten, wanderte er bis nach Deutschland (November 2015) unter den damaligen Flüchtlingsströmen und gab einen anderen Namen und falsches Alter an und bekam Asyl. Die Griechische Polizei hatte ein Haftbefehl erstellen lassen mit seiner DNA und dem wahrem Alter (man hatte es ärztlich rausgefunden da die griechischen Beamten ihm nicht glaubten). Die deutschen Behörden jedoch wussten nichts davon. Mit verheerender Folge: er vergewaltigte und tötete eine deutsche Studentin die in ihrer Freizeit in einem Flüchtlingsheim aushalf.  


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