Großer Hurrikan "Ianos" rast auf Griechenland zu


Im Mittelmeer vor Griechenland braut sich ein schwerer Sturm zusammen. Mit rasanten Böen und meterhohen Wellen bedroht "Ianos" die Küsten und vorgelagerten Inseln. Die Auswirkungen der Sturmausläufer dürften noch einige Tage anhalten.

Ein schwerer Herbststurm mit den Merkmalen eines Hurrikans bewegt sich auf Griechenland zu. Meteorologen sprechen von einem sogenannten Medicane. Der in Deutschland "Udine" getaufte und in Südeuropa als "Ianos" oder "Cassilda" geführte Mittelmeer-Hurrikan befand sich am Morgen westlich der Halbinsel Peloponnes und bewegte sich langsam in Richtung Osten.

Auf den Griechenland vorgelagerten Inseln ist am Abend und in der Nacht zum Freitag mit Orkanböen von bis zu 190 km/h zu rechnen, erklärt ntv-Meteorologe Björn Alexander. Es wird davon ausgegangen, dass der Fährverkehr ab dem Abend zusammenbricht. Auf dem Meer drohten Wellen von bis zu zehn Metern Höhe, prognostiziert Alexander.

Am Vormittag wurden bereits alle Fährverbindungen von und nach Zakynthos unterbrochen. Auch bleiben auf der Insel alle Schulen geschlossen, berichtete der staatliche Regionalsender ERA-Zakynthos. Auf den Ionischen Inseln und an Teilen der griechischen Küste werde es zu Orkanböen "jenseits von Tempo 140" kommen. Dazu werde es heftige Gewitter und starke Regenfälle von in der Spitze bis zu 300 Litern pro Quadratmeter geben.

Der Bürgermeister der Insel Zakynthos, Nikitas Aretakis, sagte im Staatsradio: "Wir bereiten uns vor, wir sind besorgt." Der Zivilschutz warnte alle Einwohner, während des Sturms nicht auf die Straße zu gehen. Segler wurden vom Wetteramt dazu aufgerufen, so bald wie möglich den nächsten Hafen aufzusuchen. Mit einer Wetterbesserung rechneten die Meteorologen von Sonntagnacht an.

Der Staatssekretär warnte, dass die heftigen Winde zu Schäden an Dächern und Fenstern führen könnten. Es bestehe auch die Gefahr, dass Bäume und Strommasten umstürzen. Starke Regenfälle könnten zudem Sturzfluten in städtischen Siedlungen auslösen, an Küstengegenden bestehe die Gefahr von Überschwemmungen. Auch auf Stromausfälle und Störungen in der Telekommunikation und der Wasserversorgung solle man gefasst sein.

Bewohner von Regionen, in denen es bereits in der Vergangenheit zu Sturzfluten gekommen sei oder in deren Nähe sich Flüsse, Bäche oder Küsten befinden, sollten sich nicht in Kellern und Erdgeschossen aufhalten. Unter keinen Umständen sollen Bäche oder überschwemmte Straßen überquert werden – unabhängig davon, ob man zu Fuß oder in einem Fahrzeug unterwegs ist. Auch Regierungssprecher Stelios Petsas appellierte heute an alle Bürger, sich über die Richtung und den Verlauf des Sturmtiefs zu informieren, um unnötige Reisen zu vermeiden und frühzeitig Sicherheitsmaßnahmen ergreifen zu können.

Die Zivilschutzbehörde hat „außerordentliche Mobilisierungen“, die einem Notstand gleichkommen, für folgende Regionen verkündet: Ilia, Achaia, Arkadia, Ätoloakarnania, Messenien, Zakynthos, Kefalonia und Ithaka. Aus Sicherheitsgründen bleiben am Freitag (18.9.) auf Zakynthos, Kefalonia und Ithaka sowie in der Region Ilia auf der Peloponnes alle Schultypen geschlossen.

Quellen: n-tv.de , griechenland.net

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