Einzelhandel öffnet unter Bedingungen wieder - Wird man es gesundheitlich bereuen?


Während der Einzelhandel im größten Teil des Landes am heutigen Montag (5.4.) wieder öffnet, bleiben die Geschäfte in Thessaloniki, Achaia und Kozani auf Vorschlag eines Expertengremiums, das sich vor allem aus Virologen zusammen setzt, weiterhin geschlossen. Die Händler in diesen Gebieten protestierten intensiv, fühlten sich von der Regierung hintergangen und diskriminiert, wie einige von ihnen angaben.

In Achaia auf der Peloponnes, wo sich u. a. die Hafenstadt Patras befindet (drittgrößte Stadt Griechenlands), seien 95 Prozent aller Krankenhausbetten besetzt, gab man zu bedenken. In Kozani gebe es auf den Intensivstationen überhaupt keine freien Betten mehr und in Thessaloniki seien derzeit 3.776 Personen mit dem Coronavirus infiziert; 89 Prozent von ihnen würden Symptome aufweisen. Aber auch in Athen sah es neulich nicht besser aus, da es Dutzende Patienten gab (mit covid-19 infiziert) die zwar in den Krankenhäusern aufgenommen wurden, aber nicht auf eine passende Corona-Station kamen da alle bereits voll belegt waren. 

In den anderen Landesteilen öffnet am heutigen Montag (05.04) der Einzelhandel (auch die Shops in den Flughäfen) für die Verkaufsmethoden „Click Away“ und „Click Inside“. Die Kunden müssen sich demnach vor dem Einkauf mit dem entsprechenden Geschäft in Verbindung setzen, zusätzlich müssen sie dies mit einer SMS unter der Nummer 13032 anmelden. Die ebenfalls elektronisch erteilte Genehmigung gilt für drei Stunden; nur einmal pro Tag kann sie vergeben werden. Es wurde aber auch in Gesprächen angemerkt das man quasi mit einer zweiten Sim-Karte praktisch weitere 3 Stunden weiter shoppen kann, dies kann man nicht umgehen wenn dies jemand vorhat.  

Die aktuellen Öffnungszeiten unter diesen Bedingungen sind derzeit montags bis samstags von 7 bis 20.30 Uhr.

Es gibt aber auch Mediziner die Einwände haben da sich gerade die 3. Welle der Pandemie zuspitze. Einer von ihnen ist der Arzt und Forscher Giorgos Pavlakis, der sich am Montag vehement gegen die Aufhebung der Beschränkungen zu Ostern aussprach und am Montag meinte, die Öffnung des Einzelhandels werde sich negativ auf den Kurs der Pandemie auswirken. 

Im Gespräch mit Mega TV sagte Herr Pavlakis, dass "wir mit dem Feuer spielen und Öl ins Feuer gießen" und fügte hinzu, dass es in hohem Maße davon abhängen wird, wie viele Fälle diese Öffnung bringen wird, inwiefern das Gesundheitssystem es aushalten wird.
"Diese Dinge sind keine ernsten Lösungen", sagte er und kommentierte, dass Griechenland sich an der Spitze der Pandemie befinde.

Mit Blick auf die Diskussionen über freie überregionale Reisen zu Ostern innerhalb des Landes (derzeit darf man von Region zu Region fahren, nur für bestimmte wichtige Gründe) betonte der Professor: "Wenn Ostern beginnt, wird Griechenland könnte der Sommer extrem gefährlich verspielt werden. All diese Fälle in den großen Städten... sie gehen in das letzte Dorf in Griechenland, stellen sie sich vor, was mit all diesen Fällen in den kleinen Orten passieren wird."

"Wenn es Entschlossenheit gibt, wird die (Pandemie)Welle brechen. Das griechische Volk will eine starke Führung, um erfolgreich zu sein", argumentierte er. Für die griechische Regierung sagte er, sie müsse rote Linien aufstellen und sie behalten.

Schließlich verwies er auf den Astra Zeneca-Impfstoff und sagte, dass in klinischen Studien, die durchgeführt wurden, nichts Alarmierendes aufgetaucht sei und dass der Impfstoff derzeit lebensrettend sei.

Quellen: griechenland.net , cnn.gr

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