Polytechneio 1973: 45 Jahre nach dem Studentenaufstand, Feierlichkeiten überall - Autonomenrandale in Athen und Thessaloniki mit Dutzenden Festnahmen und Schäden



Zum 45. Mal jährte sich gestern Samstag (17.11.) der Aufstand der Studenten gegen die Militärjunta vom 17. November 1973. Diese regierte von 1967 bis 1974 das Land. 

Zu Ehren der Opfer eilten viele Menschen am Freitag ins Athener Zentrum, um rote Nelken an einem Denkmal vor dem Gitter des Universitätsgeländes (Ethniko Metsovio Polytechneio) abzulegen: Hier überrollte damals ein Panzer die protestierenden Studenten und läutete den Anfang des Beginns der blutigen Niederschlagung des Aufstands im Athener Stadtzentrum durch Militärs und Polizisten. Feierlichkeiten hat es im ganzen Land in jeder Stadt und Schule wie jedes Jahr gegeben. 




Die Gedenk-Feierlichkeiten fanden am Samstag mit dem jährlich stattfindenden Marsch in Richtung US-Botschaft in der Athener Vassilissis-Sofias-Straße ihren Höhepunkt. Die Polizei war in erhöhter Alarmbereitschaft da befürchtet wurde, dass es nach dem Gedenkmarsch wie fast jedes Jahr leider zu Ausschreitungen von Autonomen kommen könnte und zwar dieses Mal mehr denn je - eine Angst die sich als wahr erwies. Das gesamte Zentrum Athens wurde für den Verkehr gesperrt. Ab 15 Uhr wurden die U-Bahn-Station Megaron Moussikis und ab ab 16.30 Uhr auch die Stationen Syntagma und Evangelismos für die Öffentlichkeit geschlosssen. Die Stationen öffneneten erst wieder nach Freigabe durch die Griechische Polizei. 

In Athen wurden insgesamt 19 Personenverhaftet nachdem sich die Griechische Polizei im Stadtteil Exarchia heftige Straßenkämpfe mit Autonomen lieferte. Eine Gegend die als deren Hochburg gilt und in der es gelegentlich zu so etwas kommt an solchen Tagen. Erstmals seitdem Syriza regiert, hat die Polizei auch einen der 4 Wasserwerfer eingesetzt (die 2012 vom Bürgerschutzminister Nikos Dendias der Neodemokratischen Samaras-Regierung aus Israel nach Griechenland bestellt wurden) um Brände zu löschen und zwei autonome Protestmarsche auseinander zu halten um größere Ausschreitungen zu vermeiden - mit großem Erfolg den Offizieren der Polizei zu folgen, etwas was wohl bedeutet dass der Wasserwerfer in Zukunft eventuell noch einmal eingesetzt werden könnte. Während der Straßenkämpfe wurden auch 2 Polizisten verletzt. Aufsehen erregte mal wieder dass zwei griechische Fahnen von Autonomen angezündet und verbrannt wurden  
In Thessaloniki und Patras kam es auch zu begrenzten Ausschreitungen mit der Polizei.






Auch Politiker der Regierungspartei Syriza wurden mehrmals angegriffen. Am Freitag (16.11) wurde die Syriza-Delegation, die versuchte, einen Kranz in der Polytechnischen Universität in Erinnerung an die Toten zu legen, von verschiedenen Personen daran gehindert. Am Samstag während des Marsches für Jahrestag des 17. November kam es zu einem Handgemenge. Wie kathimerini.gr berichtet, haben Unbekannte den Syriza-Block angegriffen als dieser sich vor der US-Botschaft befand. Minister wie Nikos Pappas und andere führende Parteipersonen wie zum Beispiel Ex-Minister Panos Skourletis oder Nikos Filis wurden mit Wasser, Kaffee und Eiern von oben bis unten beworfen. 



Quellen: griechenland.net , protagon.gr, news247.gr


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