Griechenland droht der Türkei wegen versuchter Bohrungen vor Zypern - Was sagt der griech. Verteidigungsminister Apostolakis


Griechenland und Zypern wollen ihre EU-Partner zu Strafmaßnahmen gegen die Türkei animieren, sollte die Türkische Regierung unter Erdogan Bohrungen nach Gas vor der Küste Zyperns starten. Zypern zufolge, soll man angeblich Infos von einem anderen Staat erhalten haben dass die Türkei bereits eine Bohrung unbemerkt startete. Eine mögliche Option seien Sanktionen, sagte der griechische Premierminister Alexis Tsipras am Sonntag. 

Tsipras ließ sogar plötzlich den Rat für Nationale Sicherheit (KYSEA) zusammenkommen und diskutierten die Lage 3 Stunden lang. Nach diesem Treffen wurde auch bekannt dass der Verteidigungsminister Admiral Evangelos Apostolakis nicht in den Wahlen am 7.Juli teilnehmen werde damit er bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin von seinem Posten aus dem Militär dienen kann, vor allem jetzt wegen der Türkei. Er selbst jedoch sei "eh kein Politiker" wie er selbst betonte und habe den Ministerposten unter bestimmten Bedingungen angenommen - er war bis zu diesem Zeitpunkt im Winter der Kommandant der griechischen Streitkräfte (und Ex-Kommandant der griechischen "Seals") und ist somit auch der erste Militäroffizier überhaupt der auch Verteidigungsminister des Landes wurde.

Der bevorstehende EU-Gipfel könnte jedenfalls die entsprechenden Entscheidungen dafür treffen. Die Türkei hatte Probebohrungen in den Gasfeldern Anfang Mai angekündigt. Zypern und die EU verurteilen die Pläne und sehen darin eine Verletzung des zyprischen Wirtschaftsraums. Die Regierung in Ankara pocht dagegen darauf, in den Gewässern bohren zu dürfen und ignoriert konsequent alle möglichen Warnungen. Manche sind der Meinung dass dies aber gewagte Schritte seien und die Türkei es sich nie leisten könne gegen Griechenland und Zypern auf offener - sogar teils militärischer - Konfrontation zu gehen. Immerhin gäbe es da dann auch noch die EU sowie Israel dass auch Interesse im Gebiet zeigt und ein Partner der Zyprioten und Griechen ist. Deswegen sind manche Analytiker der Meinung dass der Türkei gerade zu viel Aufmerksamkeit geschenkt werde und zu viel Panik bereitet wird, angeblich weil bald Wahlen anstehen und die griech. Regierung ablenken wolle was natürlich nicht sonderbar glaubhaft ist..... Verteidigungsminister Apostolakis jedenfalls meldete sich mit seiner gewöhnlichen ruhigen Art und Weise, öffentlich zu Wort als Gast im ANT1 CHANNEL um die Menschen zu beruhigen und ein paar Dinge klarzustellen.

In seinen relativ kurzen Aussagen meinte er dass es keinen Grund zur Panik gäbe und meinte als wichtigstes: "Die ganze Anstrengung besteht darin, die provokativen Aktionen der Türkei dort zu stoppen, wo sie jetzt sind damit nichts eskaliert". Dies sagte er auch im Bezug darauf dass die Türkei eventuell in der Nähe der griech. Insel Kastelorizo provozieren könnte wie schon desöfteren.


Auf die Frage nach der Möglichkeit, dass die Türken in ähnlichen Bohrlöchern und in der griechischen AWZ (z. B. in Kastelorizo) vorgehen, antwortete er: "Wir werden versuchen, dies nicht zu erreichen. Aber wenn es so weit kommt, werden wir alles tun, um dies zu verhindern. Das ist eine Verletzung eines souveränen Rechts, und wir dürfen es nicht tolerieren. Es gibt Pläne, es gab zu viele Debatten darüber, wie man reagieren soll, es gibt Bereitschaft. Der Wunsch ist nicht, an diesen Punkt zu kommen. Und meine Position war in den Vereinigten Staaten, alles zu tun, was nötig ist, und nicht dorthin zu gelangen. Denn dann wird es richtig schwer."

Auf die Frage, was die Türkei "verunsichern" könnte, sagte Apostolakis: "Alles, was der Türkei als Maßnahme auferlegt wird, die ihre Wirtschaft beeinträchtigt, wird funktionieren bzw. ihr wehtun." Apostolakis beharrte darauf, dass die griechische Armee in ständiger Bereitschaft sei, und schloss die Möglichkeit einer "heißen Episode" in der Ägäis aus, da Ankara davon nicht profitieren würde. "Die Chancen auf eine heiße Episode sind immer da. Meine Ansicht ist, dass es nicht so wahrscheinlich ist, weil das, was die Türken zu gesichten haben, zu viel ist und sie kein anderes Problem hinzufügen wollen da sie an vielen Fronten kämpfen. Wir haben auch mehrere starke internationale Bündnisse geschlossen, die helfen könnten."

Auf die Frage nach der Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates in Athen am Sonntag betonte Herr Apostolakis, dass es sich um eine Institution handele, die gut einberufen sei. "Es hatte begonnen, in die Presse mit Fake News zu gießen, dass es eine Spannung gibt, die sich auf den Krieg vorbereitet. Man meinte wir hätten Tausende Soldaten auf die Inseln verlegt was eine Lüge war da diese nur letzte Woche dort waren aufgrund einer großen Übung." sagte er.

Gleichzeitig bestätigte er, dass er einen Vorschlag von SYRIZA habe, war aber der Ansicht, dass dies nicht der Zeitpunkt dafür sei, da er kein Politiker sei und mit seiner Rolle als Verteidigungsminister im Einklang stehen müsse.

Quellen: versch. Medienberichte

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