Bekannte Athener Zeitung zeigt keinen Respekt für ausländische Krankenpflegerin die den Tod fand - Nutzer, Medien und Arbeitsministerin reagieren scharf


Gerechtfertigte Wut gab es heute Sonntag nachdem die Athens Voice einen verachtenden Beitrag für die exklusive Krankenschwester postete, die ihr Leben verlor als sie am Samstag vom 1. Stockwerk sprang um einer Kontrolle zu entgehen. 

Die 50-jährige Armenierin, die ohne Papiere arbeitete, womöglich Opfer illegaler Kreisen, fürchtete die polizeiliche Kontrolle und versuchte zu fliehen, sprang aus dem Fenster des 1. Stocks in die Leere und verletzte sich dabei sehr schwer. Sie wurde sofort in die Notaufnahme gebracht doch dort erlag sie ihren Verletzungen. Es ist schwer zu sagen was sie zu dieser Tat veranlasste, sie muss in enormer Panik gewesen sein um so etwas zu machen da diese Reaktion eindeutig zu extrem war.

Am Sonntagmorgen beschloss Athens Voice, das tragische Ereignis mit einer inakzeptablen (ohne Angabe eines Autors) Beitrag in seiner Kolumne mit dem Titel Inbox zu kommentieren und wurde auf die offizielle Seite der Zeitung auf Facebook hochgeladen. Diese Kolumne präsentiert sich in ihrer Beschreibung ironischerweise sogar als "Kommentar der aktuellen politischen Angelegenheiten mit kritischem Blick und Humor des Athens Voice-Teams".

Die Zeitung, ohne den Verlust eines menschlichen Arbeiters zu respektieren und ohne die Familie der Frau zu respektieren, machte eine rassistisch-sexistische Bemerkung, die nicht nur gegen den Ethikkodex von Journalisten verstoße, sondern eine Schande ist. Die Tragödie wurde in inakzeptabler Weise genutzt, um kleinliche politische Kritik zu üben, wobei der namenlose Autor sich auf die Erscheinung von Tsipras in den Gärten des Präsidentenpalastes im Jahr 2008 mit der eingewanderten Kanticha Sanko an dem damaligen Jahrestag der Wiederherstellung der Demokratie, bezog.

Der Beitrag der A.V. wurde nach den Massenreaktionen der Nutzer von sozialen Medien von der Zeitung wieder plötzlich gelöscht. Viele zeigten deren Seite auch bei Facebook an da sie gegen die Richtlinien der Plattform verstoße.

Schließlich hat die Redaktion der A.V. nach vielen Stunden beschlossen, mit einer auch unsignierten Antwort ein paar Dinge gerade zu biegen (angeblich) in der unter anderem erwähnt wird: "Wir sprechen nicht über die Toten, wir sprechen über die Heuchelei der Macht, die werkzeuge die Probleme, indem sie sie Kommunikative Fanfare, gleichzeitig lässt sie die echten Menschen auf der Jagd sterben... Trotz unserer Absichten wurde der Kommentar falsch interpretiert. Nicht nur von denen, die es bewusst falsch interpretierten, gerade weil sie seine Ausrichtung verstanden. Aber von normalen Menschen und Freunden. Es war also fehl am Platze und deshalb ist er in den Ruhestand gegangen, und wir hoffen, dass wir zumindest seine wahre Bedeutung jetzt erklärt haben. Wir entschuldigen uns, wir müssen bei sensiblen Themen viel vorsichtiger sein, im öffentlichen Diskurs haben nicht alle die gleichen Codes. Wir haben eine Lektion gelernt, lasst es eine Lektion für alle sein.".

Im Grunde also meinte die Zeitung dass alle Leser einfach nicht schlau genug waren um den....Humor der Autoren zu verstehen! Eine klare Entschuldigung ist es jedenfalls nicht. Und diese eigenartige Erklärung wurde nur geschrieben weil es heftige Reaktionen gab da außer Lesern und Nutzern auch viele andere Internetseiten und Zeitungen ihren "Kollegen" scharf kritisierten. Man könnte es theoretisch glauben dass man andere Absichten hatte. Doch solch einen tragischen Vorfall wie den Tod dieser Frau benutzt man auf keinen Fall als Beispiel, egal ob man gute oder böse Absichten hat denn dies zeigt einfach dass man vollkommen "kalt" ist. 

Efi Achtsioglou's Reaktion auf den Beitrag

Die Arbeitsministerin und Pressesprecherin der Regierungspartei SYRIZA, Frau Efi Achtsioglou, war die erste - und generell von den wenigsten - Person des öffentlichen Lebens die die Zeitung für dieses Begehen kritisierte und sogar ihr Interview bei denen kurzfristig absagte. Dies führte Athens Voice dazu einen Artikel gegen sie zu schreiben in dem die teils schlechte Lage von manchen Flüchtlingen genannt wird und dass sie und ihre Regierung schuld seien und sie nicht von Menschlichkeit sprechen könne (man hängte sich an Achtsioglous letztes Wort dran wie unten gezeigt). Etwas was auch wahr ist was so manche Flüchtlingslager betrifft, jedoch vollkommen irrelevant mit diesem Ereignis ist und es keinen Grund gab dies zu erwähnen da ihre Kritik und Reaktion berechtigt waren. Man wollte einfach nur von sich selber ablenken.

Genauer gesagt, gab Frau Achtsioglou auf Facebook folgendes bekannt:

"Der derzeitige Beitrag der Athens Voice, der eine tote Einwandererin ausnutzt zeigt die größte Gefahr, die uns bedroht: sozialer Kannibalismus. Das ist endlich der Treffpunkt von Rassismus, Sexismus und Klassenarroganz. Und mit diesem Universum gibt es keinen Raum für Dialog.
Vor ein paar Tagen habe ich den Vorschlag angenommen, Athens Voice ein Interview zu geben, obwohl A.V. oft radikal gegen die Regierung ist. Anscheinend nach heute habe ich das Interview abgesagt. Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Denn das ist kein politischer Streit mehr. Das ist Unmenschlichkeit."

Frau Elena Akrita, eine bekannte Persöhnlichkeit die eigentlich auch sich interviewen lassen sollte, tat ähnliches und sagte ab. Natürlich wandte man sich aber anschließend nur gegen erstere da sie ein Regierungsmitglied ist (die meisten Nutzer meinen dass die Zeitung ND nahe ist und dies der Grund ist wieso sie nicht nachgibt) und versuchte politischen Streit zu suchen was zeigt dass es keine Reue gab anstatt still zu bleiben oder einfach nur sich zu entschuldigen.

Die Geschichte von Kanticha Sanko des Jahres 2008

Sanko war 23 Jahre alt, als sie Alexis Tsipras begleitete und die Qualen Tausender Migranten symbolisierte, die zwar in Griechenland geboren, lebten und wuchsen und arbeiteten, aber für den Staat ein "fremder Körper" blieben.

Der symbolische Schritt des damaligen Koalitionspräsidenten und jetzigen Premierministers war ein Versuch, die Absicht zu visualisieren, sich um diese Menschen zu kümmern mit der Einwandererin aber Griechenland am Ende endgültig verlassen da sie seitdem jetzt in London lebt. Kanticha kam im Alter von 11 Jahren aus Sierra Leone nach Griechenland, absolvierte die interkulturelle Schule, nahm an den Panhellenischen Prüfungen teil und schrieb sich im Alter von 18 Jahren in eine Berufsschule ein. Eine Aufenthaltsgenehmigung konnte sie jedoch nicht bekommen. Sie bekam einen Job bei einem Friseur, wo ihr Arbeitgeber Sozialversicherung für sie zahlte, damit sie Papiere haben konnte. Sie verließ für ein paar Monate Griechenland für die USA für einer Mission der Kirche aber in der Zwischenzeit endete ihre Lizenz. Wie sie zur "Kathimerini" sagte, um zurückzukehren, musste sie ein Visum von der griechischen Botschaft in den USA erhalten.

"Als ich zurückkam, sagten sie mir, dass sie mich abschieben würden, weil ich keine Papiere habe", sagte sie. Zufälligerweise schlug die Afrikanische Frauenvereinigung damals vor, dass sie Herrn Tsipras in den Präsidentenpalast begleiten sollte.

"Wenig später sagten sie mir, dass sie mir Papiere rausgeben würden, aber ich müsste den ganzen Prozess von Grund auf neu machen, sodass all die Jahre, die ich hier gelebt hatte, gelöscht worden waren. Im Wesentlichen war das ganze Wissen, das ich von der griechischen Schule erhalten hatte, mein Abitur, nichtig. "

"Ich habe ihnen tatsächlich ein paar Papiere mitgebracht, aber es bedeutete immer noch nichts, dass ich studierte (wegen der Missionsarbeit hatte sie ein Stipendium erhalten, um am Greek American College zu studieren). Ich musste jemanden finden, der unterschrieben hat, dass ich für ihn arbeite. Ich musste jedes Jahr das gleiche Verfahren durchführen. Jedes Jahr, dass ich studierte, fühlte ich mich gezwungen zu lügen. Es war verrückt, dass ich illegale Dinge tun musste, um mich zu legalisieren", erklärte die Einwandererin Anfang 2015 zur Zeitung "Kathimerini".

Die Geschichte würde weitergehen, wenn sie ihren aktuelle Ehemann, ein Engländer, nicht hätte kennen gelernt. "Ich kam nach London und man gab mir zunächst ein Visum für zwei Jahre und dann eine Aufenthaltsgenehmigung mit unbefristetem Aufenthalt. Ich war gezwungen, mein Stipendium in Griechenland zu verlassen, aber ich war sehr erschöpft von all dem."

Mittlerweile hat sich das Gesetz geändert. Zuerst 2010 nach Initiative des damaligen PASOK-Ministers Giannis Ragkousis wobei viele Ausländer Papiere bekamen, sogar Staatsangehörigkeit. 2013 wurde unter Samaras Regierung dieses Gesetz abgeschafft bis SYRIZA an die Macht kam und ein neues aufstellte und bis heute gilt und endlich Tausenden Kindern von Migranten vor allem einen Ausweis gab und jetzt auch zum ersten Mal wählen können. NBA-Superstar Yiannis Antentokounbo äußerte sich zu dieser Tatsache sehr positiv und wandte sich an alle Kinder die so wie er sind, wählen zu gehen. Die Ironie: verschiedene Politiker (wie z.B. Herr Mitsotakis, ND-Chef) die jetzt Yiannis gratulierten und meinte was für ein großer Grieche er sei, hatten damals, 2015, gegen eben dieses Gesetz gestimmt.

Quellen: news247.gr und versch. Medienberichte

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