Das Neue beeindruckende Goulandris Kunstmuseum in Athen (+ Fotos)



Athen feierte Anfang Oktober 2019 die offizielle Eröffnung des neuen „Goulandris Art Museums“, welches auf die Initiative des Ehepaars von Vassilis und Eliza Goulandris zurückgeht womit nun der Kulturbereich der Stadt um einiges bereichert wird. Das reiche Ehepaar, welches für seine Kunstliebe schon lange bekannt ist, hat nunmehr seine spektakuläre Privatsammlung in das neue Museum vereint untergebracht. 

Die offizielle Eröffnung fand in Anwesenheit des Griechischen Präsidenten sowie des Griechischen Premierministers statt. Das Museum befindet sich im Zentrum Athens unweit vom Kallimarmaron Stadion und ist leicht zugänglich.

Die Museumsbesucher werden in ihrem Rundgang die Schätze des Neuen Kunstmuseums bestaunen, welches mit Meisterwerken griechischer und ausländischer Künstler hervorsticht und sich in elf Stockwerken erstreckt. Man kann im Herzen Athens Werke lange betrachten, Werke von Domenikos Theotokopoulos genannt El Greco, Monet, Van Gogh, Gauguin, Degas, Rodin, Cézanne, Modigliani, Kandinsky, Klee, Miro, bis zu den modernen Künstlern des vorigen Jahrhunderts, das mit Werken u.a. von Giacometti, Braque, Chagall bis Rothko, aber auch mit Werken von Warhol, Pollock, Matisse, Parthenis, Tsarouchis, Moralis, Tetsis vertreten wird.


Das langerwartete Kunstmuseum wurde von dem weltberühmten Architekten I. M. Pei entworfen (der vor kurzem leider starb). Das „Neue Goulandris Kunstmuseum“ wird bald einigen Einfluss auf das kulturelle Leben der Hauptstadt nehmen und viele Besucher aus der ganzen Welt locken, die ersten Besucherzahlen befinden sich schonmal in positiver Richtung. Weiße Kurven auf der Treppe, Blick auf die Akropolis, das viele natürliche Licht, eine Cafeteria und ein Shop bereit mit ausgezeichneten Vorschlägen und eine Bibliothek mit 6.000 Bänden aus dem breiten Spektrum der Künste, eine unterirdische Etage 400 qm, die in Zukunft regelmäßige Ausstellungen von griechischen und ausländischen Künstlern (die erste bereits für den Herbst 2020 geplant) beheimaten wird, in 11 Etagen und auf 7.250 qm, so sieht das Museum aus. 180 seltene Kunststücke gibt es insgesamt zu bestaunen.




Die Geschichte des Paares und des Museums

Bis das Museum eröffnet wurde, auf eigener privater Initiative, mussten viele Hindernisse überwunden werden. Sowohl Maria Koutsomalli, verantwortliche für die Sammlung der Basilis & Eliza Goulandris Foundation als auch der Direktor der Stiftung, Kyriakos Koutsomallis, und der Vorstand haben es während des langjährigen Abenteuers des Museums nie niedergelegt. "So seltsam es scheint, wir haben uns nicht gebeugt. Es gab Momente unerträglicher Traurigkeit, Tage großer Sorge, die alle entmutigt hatten, aber immer war der Zweck den Menschen der Stiftung heilig. Sie schworen den Gründern, dass das Museum sein würde. Es war eine Einbahnstraße und ein großes Engagement, mit schrecklichem emotionalen Gewicht."


Gleichzeitig war die Sammlung für die Griechen ein sehr großes Geheimnis. Eliza Goulandris, die bis zuletzt darum kämpfte, ein Dach für die Sammlung zu schaffen, versicherte, dass ihre Werke (man wusste nie die genaue Zahl) dem Museum übergeben würden. Trotz des aufeinanderfolgenden Drucks kannten jedoch nur wenige die vollständige Tabellenliste. Dies war ein weiterer Faktor der Unsicherheit und des Geheimnisses. Daher hatten wir gemessene Informationen darüber, was Projekte sind, wo sie aufbewahrt werden und wie viele schließlich der Athener Öffentlichkeit ausgesetzt werden. "Ihr müsst verstehen, dass die Schöpfer der Sammlung zuallererst immens rücksichtsvoll waren. Diejenigen, die es schafften, vom Vorstand bis zu den Mitarbeitern, bewegten sich auf deren Straße, die sie seit Anfang an einschlugen. Es gab einen tiefen Glauben an ihre eigene Philosophie. Wir hätten nie eine Sammlung ausgestellt, ohne dass das Museum fertig wäre."


Nun multipliziert das 30-jährige Abenteuer den Nervenkitzel, aber damals war das Gefühl der Frustration nach jedem verlorenen Kampf unerträglich. Am Anfang glaubte Athen, dass es das Museum mit der architektonischen Signatur des chinesischen Architektens Pei erwerben würde (vor kurzem verstorben), da der griechische Staat 1992 beim ersten Versuch des Ehepaares der Stiftung ein Grundstück in Rigillis für Bau eines Museums für zeitgenössische Kunst übergab. Die Vision wurde jedoch nach der Entdeckung (1997, die ersten Bauarbeiten dauerten 5 Jahre weil die Stadt Athen und Einwohner per Gericht den Platz als Grünfläche und Parks für sich wollten, ohne Erfolg) der Überreste des Lyzeums von Aristoteles (wurde 2014 für die Bürger zugänglich) dort zerstört. Das gleiche Ergebnis waren dann die Ambitionen für seine Errichtung auf der Rizaris Straße beim zweiten Versuch 1998. Der damalige Kulturminister (E. Venizelos) gab das Grundstück 2002 frei aber alles scheiterte da inzwischen Eliza zwei Jahre zuvor gestorben war und die Stiftung sich wieder neu organisieren musste. 2009 erwarb die Stiftung dann eine Fläche mit einem Gebäude aus dem Jahr 1920 um dort das Museum zu errichten, dieses wurde auch restauriert (siehe folgendes Foto wie der heruntergekommene Platz jahrelang aussah bevor die Stiftung begann dort zu bauen).


Die Bauphase zog sich in die Länge da die Stiftung ganz allein das Vorhaben finanzierte, das Projekt kostete 20 Millionen Euro.



Wie die Sammlung zu entstehen begann: Vasilis und Eliza Goulandris trafen sich in den späten ' 40ern und ziemlich schnell nach ihrer Ehe beschlossen sie, eine Sammlung von Kunstwerken zu schaffen. Sie begannen, ohne den Rahmen entworfen zu haben, ohne Schritte unternommen zu haben und sich natürlich nicht vorzustellen, wohin er sie führen würde und welche Dimensionen ihr Engagement für die Kunst annehmen würde. Obwohl sie von renommierten Historikern und Kunstschaffenden umgeben waren, wählten sie Projekte mit einzigartiger Ausrichtung auf ihre persönlichen Vorlieben und ästhetischen Codes. Fast fünfzig Jahre bauten sie ihre Sammlung auf der Grundlage ihres persönlichen Geschmacks, mit Sorgfalt, Geduld, echter Hingabe und mit dem ultimativen Ziel, eines Tages dem Museum ausgesetzt zu werden, von dem sie träumten.




"Diese Werke haben gelebt. Sie genossen sie, sie hatten sie zu Hause. Ihre Ästhetik war so, dass sie wünschten, dass ihr Alltag von der Kunst umarmt wird. Deshalb wünschten sie sich, dass das Museum ihre Möbel als Exponate hatte, als Beweis dafür, wie identifiziert sie mit Kunst waren und wie engagiert sie sich der Entstehung des Museums widmeten. Das hinderte sie natürlich nicht daran, ihre Werke zu oft zu verleihen. Sie kamen von Sammlern, die großzügig an Museen und Stiftungen auf der ganzen Welt für Ausstellungen verleihen. Das meiste, was man hier sieht, ist überall hingereist", gibt der Sammlungsleiter zu. Das Paar und vor allem Vassilis galt als einer der bedeutensten Sammler weltweit, er starb 1994, seine Frau Eliza starb im Jahr 2000.

Vassilis Goulandris stammt von der Insel Andros. Das dortige Kunstmuseum dass viele einzigartige Ausstellungen bis heute beheimatet, wurde von ihm im Jahr 1979 gegründet und ein Teil der Sammlung des Ehepaares ist auch dort untergebracht. 
Das Museum auf der Insel:




Adresse:

Goulandris Kunstmuseum
13, Eratosthenous Street
Pangrati, Athen

Tel: +302107252895

Quellen: graktuell.gr , lifo.gr


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