Ein "normaler" Alltag kehrt ab 4. Mai wieder in Griechenland zurück - Hier der ganze Plan bis zum Sommer



Eine neue Realität beginnt für den griech. Alltag am Montag, dem 4. Mai, mit der schrittweisen Aufhebung der Maßnahmen, die wegen des Coronavirus verhängt wurden und in Griechenland ein vollkommenes Lock Down bedeuteten (im Gegensatz zu anderen Ländern der EU die eine etwas mildere Art wählten) aber auch die Opferzahl (130 Tote) niedrig hielt. Ab dem kommenden Montag muss man endlich keine SMS an die Nummer 13033 senden oder eine schriftliche (die online oder per Hand geschrieben verfügbar war) um aus dem Haus raus gehen zu dürfen. Der Premierminister Mitsotakis hat in seiner Ansprache die Maßnahmen grob geschildert heute, bis sich dann auch sechs zuständigen Minister detailierter an das Volk zu Wort wandten.

Zwar darf man ab Montag wieder frei rausgehen (Anfangsweise nur innerhalb des Regionalbezirks) aber es wird nun eine Maskenpflicht eingeführt. Jeder der in einem Gebäude oder öffentlichen Verkehrsmitteln keine Maske trägt, dem wird der Zutritt verweigert und die Polizei darf ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro verhängen. Und dies sollte man nicht leicht hinnehmen denn die Polizei war bisher äußerst aktiv mit (zu) vielen Kontrollen und hat bisher insgesamt über

Übrigens wird darauf hingewiesen dass zwar wie im folgendem zu sehen ist, Maßnahmen aufgehoben werden ABER zum ersten Mal wird es allen Anschein nache KEINE Volksfeste ("Panigiri") in den Dörfern im Sommer geben und auch keine Konzerte, Theater oder Sportveranstaltungen mit Zuschauern. Auch bleiben die Abstandsregeln bestehen, ergo darf nur eine bestimmte Anzahl von Kunden pro Lokal und pro Tisch dort sein. Auch zum ersten Mal: Touristen werden nur mit einem "Gesundheitspass" Urlaub machen dürfen. Es werden 50% - 70% weniger ausländische Touristen erwartet dieses Jahr. Erfreulicherweise gibt es aus dem Inlandstourismus einen kleinen positiven Funken: einer Umfrage der Universität Makedonien zufolge, planen 47% aller Griechen einen Sommerurlaub.

Und man sollte nicht vergessen dass sobald die Infektionsfälle wieder nach oben schießen sollten, wieder neue Maßnahmen auferlegt werden.

Konkreter, ab dem 4. Mai verändert sich folgendes:

- SMS und schriftliche Genehmigung fürs Ausgehen werden abgeschafft.

- Ab dem 18. Mai wird das Reisen von Regionalbezirk (bekannt als Νομός oder offiziell "Perfiferiaki Enotita") zu Regionalbezirk wieder erlaubt.

- Die Verwendung von Masken ist in allen geschlossenen Räumen
wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften, Krankenhäusern, Friseuren, Friseuren, Schönheitssalons, Diagnosezentren usw. eine Pflicht. Strafe: 150 Euro.


- Am 11. Mai öffnen die Schulen nur für die letzte Klasse des Lyzeums da für dessen Schüler die leicht verschobenen Panhellenischen Prüfungen bevorstehen die nun am 15. Juni starten. Ab 18. Mai werden die restlichen Klassen des Lyzeums und die Gymnasien (Klasse 7 bis 9 in Griechenland) geöffnet. Mit strengen Hygieneregeln. Außerdem wird die Unterrichtszeit bis 12. Juni verlängert statt bis Ende Mai. Das neue Schuljahr soll auch statt 11. September wie üblich, nun am 1. September anfangen.

- Ab 1. Juni, und wenn alles gut geht, werden Kindergärten und Grundschulen eröffnet. Etwas was für heftige Diskussionen sorgt und dies zurecht denn die Bildungsministerin trifft hier wohl eher eine rein politische Entscheidung. Ihr ist anscheinend nicht bewusst dass kleine Kinder praktisch solche Regeln nicht einhalten werden.

- KiTas (Kinder bis 4 Jahre) bleiben weiterhin geschlossen.

- Hochschulen machen mit Teleunterricht weiter. Ab 25. Mai dürfen wieder Laborunterrichte mit Beschränkungen stattfinden. Zum Missfallen der Studenten aber hat die Bildungsministerin wieder einmal nicht erwähnt wann und wie die Semesterprüfungen (im Juni eigentlich) stattfinden. Sie meinte dazu werde es später eine Ankündingung geben. Auch ist noch nicht klar was mit entfallenen oder bevorstehenden Praktikums der Studenten passieren wird.

- Die Kirchen werden am 4. Mai zum Einzelgebet und am 17. Mai für alle
Gläubigen - mit Hygienemaßnahmen - wieder öffnen.


- Die organisierten Strände bleiben geschlossen. Das Baden aber wird wieder erlaubt an den restlichen Stränden.

- Öffentlich dürfen sich weiterhin nicht über 10 Menschen treffen.

Welche Läden öffnen am 4. Mai und welche am 11. Mai - In 7 Phasen die Rückkehr der Läden

1. Phase

Buchhandlungen, Schuh-, Elektronik-, TÜV- und Sportbekleidungsgeschäfte sowie Optiker und Verbrauchermärkte öffnen am 4. Mai. Friseure auch aber nur mit Termin und Maskenpflicht. Der Rest der Händler am Montag, 11. Mai. Einkaufszentren erst ab 1. Juni.

Hinsichtlich der Abstände (bzw maximale Anzahl von Menschen im Geschäft) die in den Unternehmen, die wieder öffnen werden, eingehalten werden müssen, sind diese wie folgt: In den Einzelhandelsunternehmen bis 20 qm 4 Personen, von 20 qm bis 100 qm 4 Personen + 1 Person / 10 qm und über 100 qm 12 Personen + 1 / 15 m2.

Im Hinblick auf die Regelung der Geschäftsöffnungszeiten wird deren Beginn auf 10.00 Uhr mit verlängerten Öffnungszeiten von Fall zu Fall, Beibehaltung von Abständen von 2 Metern, Verwendung einer Maske für Mitarbeiter und Kunden verordnet während es empfohlen wird, keine Aufzüge zu verwenden soweit möglich.

Für Friseure und Schönheitssalons wird ein Abstand von 2 Metern (was schwer umsetzbar ist wie die Eigentümer schon anmerken) zwischen den Anwesenden angewendet. Kunden werden nur mit Termin zugelassen. Es ist obligatorisch, eine Maske und Einweghandschuhe zu tragen. Die Öffnungszeiten sind wochentags von 7.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 7.00 bis 21.00 Uhr.

Für den Betrieb der staatlichen und privaten TÜV-Betrieben gelten die gleichen Anwesenheitsbedingungen.

2. Phase
Startet am 11. Mai und nach den gleichen Regeln der ersten Phase.
Es folgt der restliche Einzelhandel außer den Einkaufszentren. Fahrschulen werden wieder geöffnet, mit Masken und Handschuhen.


3. Phase
Startet am 18. Mai.
Es werden die archäologischen Stätten, Zoos und botanischen Gärten wiedereröffnet aber Aufführungen bleiben nicht erlaubt. Auch Glücksspielläden sind wieder geöffnet, ohne Sitzgelegenheiten.


4. Phase
Startet am 1. Juni und stellt die große Wiederbelebung des sozialen Lebens dar: es öffnen die Einkaufszentren, Restaurants, Cafés usw.
Kunden sollen im Außenbereich mit einer Entfernung von 2 Metern und 4 Personen pro Tisch sich aufhalten können.


5. Phase
Irgendwann mitten im Juni.
Die Freilicht Sommerkinos mit einem Abstand von 1,5 Metern zwischen den Zuschauern und einer Auslastung von bis zu 60%. Die 12-Monats-Hotels sind ebenfalls wiedereröffnet, mit den gleichen Regeln wie für Cafés und Restaurants.


6. Phase
Es werden Vergnügungsparks, Freizeitparks und Spielplätze im Freien mit den gleichen Abstandsregeln wiedereröffnet.

7. Phase
Wahrscheinlich gegen Ende Juni.
Die Wiedereröffnung der Restaurants und Cafés, Unterhaltungsbetriebe, Ferienunterkünfte und Sportanlagen wird vollendet: es werden auch Kunden/Besucher im Innenbereich zugelassen.


Wie der öffentliche Sektor funktionieren wird – Kommunale Seniorentreffpunkte und Kindergärten bleiben geschlossen

Heimarbeit und rotierende Arbeitsschichten für die Beamten gehen weiter, wie es bisher der Fall war. Diejenigen die eine Tagesschicht arbeiten, werden in drei Phasen arbeiten, entweder ab 7, 8 oder 9 Uhr morgens. Die zuständigen Stellen sollten sicherstellen, dass die Arbeitnehmer in jede der drei Zonen gleichmäßig aufgeteilt werden.

Die Zweckgenehmigung für berufstätige 
Eltern wird fortgesetzt, die entsprechend dem Verlauf der Schuleröffnung aufrechterhalten wird. Wenn die kommunalen, weiterführenden Schulen, Kinder- und Kindergärten eröffnet werden, wird mit einem Rundschreiben des Innenministeriums die Zahl der Begünstigten der Sondergenehmigung neu definiert. Auch für Risikogruppen wird ein Sonderurlaub beibehalten.

Zu Angelegenheiten mit den Behörden: Wenn ein Online- oder Remotedienst nicht möglich ist, wird dies weiterhin mit einem vordefinierten Termin durchgeführt. Die Nutzung neuer digitaler Dienste im öffentlichd Dienst wird fortgesetzt, indem unter anderem Dokumente zu Hause per... Kurier zu senden sind. Die Coronakrise jedenfalls hat das Ministerium für Digitalpolitik (im Jahr 2015 gegründet) neu aufblühen lassen indem viele Projekte enorm beschleunigt wurden. Die Inbetriebnahme der Website gov.gr wo die Bürger viele Angelegenheiten online klären können war von großem Nutzen.

Was sonstige soziale Strukturen der Gemeinden betrifft, bleiben das KAPI (Seniorentreffpunkte) und die Freundschaftsvereine bis auf weiteres geschlossen. Die kommunalen Kindergärten sowie die KDAP (Zentren für kreative Beschäftigung von Kindern) bleiben geschlossen, und ihre Wiedereröffnung wird entsprechend der epidemiologischen Entwicklung neu definiert. Outdoor-Sportanlagen wie Sportstadien sind geöffnet und können Athleten mit Gesundheitsregeln willkommen heißen. Im Gegenteil, die geschlossenen Turnhallen werden nicht funktionieren. Auch Kinderspielplätze bleiben geschlossen, deren Eröffnung von der Eröffnung der Grundschuleinheiten abhängt.

Wie der öffentliche Verkehr funktionieren wird

- Die Verwendung einer Schutzmaske im öffentlichen Verkehr durch Arbeitnehmer und Fahrgäste wird landesweit obligatorisch sein. Der Eingang zu den Stationen (in Athen) wird kontrolliert, um die notwendige physische Entfernung zu erreichen.

- Für Athener U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn wird die Frequenz der Züge während der Hauptverkehrszeiten um ein paar Minuten niedriger ausfallen. Es werden mehr im Einsatz sein.

- Busse und Trolleys werden in Athen von 550 Fahrzeugen, die heute im Verkehr sind, in der nächsten Periode auf 1.000 angehoben (woher, sollten wir jetzt nicht fragen, es werden wohl auch älteste eigentlich ausrangierte Fahrzeuge zum Einsatz kommen).

- Für Taxis gilt landesweit weiterhin die geltende Regel, d. h. der Fahrer und ein Fahrgast, mit den bekannten Ausnahmen für den Transport eines Elternteils mit minderjährigen Kindern oder die Begleitung einer Person aus medizinischen Gründen. Der griechische Taxiverband jedenfalls wehrt sich gegen diese Maßnahme aus wirtschaftlichen Gründen. 

- Was Flugverbindungen angeht so steht noch nichts sicheres fest, generell auf europäischer Ebene. Wahrscheinlich werden diese wieder im Juni in Erscheinung treten. 

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