Griechenland plant lokale Lockdowns falls nötig


Griechenland plant, bei einem eventuellen Anstieg der Ausbreitung des Coronavirus in drei Stadien mit außerordentlichen Maßnahmen vorzugehen. Jedoch wird dies nur geschehen wenn es absolut nötig wird. 

Der Infektiologe Haralampos Gogos brachte seine Beunruhigung über die Phase einer „unglaublichen Entspannung“ zum Ausdruck, zu der in Griechenland ein großer Teil der Bevölkerung hinsichtlich der Maßnahmen bezüglich des Coronavirus übergegangen ist.

Sich auf den jüngst landesweit verzeichneten Anstieg der Infektionsfälle (hauptsächlich eingeflogene) beziehend, was Gegenstand der außerordentlichen Telekonferenz des Premierministers Kyriakos Mitsotakis mit dem Gesundheitsminister Vasilis Kikilas, Nikos Hardalis und Sotiris Tsiodras darstellte, betonte er, die Punkte, auf die sich die Aufmerksamkeit zu fokussieren habe, seien drei:

- „verwaiste“ (sprich nicht nachverfolgbare) Infektionsfälle,
- persönliche Verantwortung,
- Handhabung der Flüge und des Tourismus.

Die 3 Stadien sommerlicher Coronavirus-Lockdowns 

Herr Gogos äußerte gegenüber der staatlichen Rundfunk- und Fernsehanstalt ERT, „es bedarf einer kontinuierlichen epidemiologischen Beobachtung der ‚roten‘ Länder in jeder Phase, wo die Maßnahmen sich ändern werden. Wir wissen, dass auch aus den ’sicheren‘ Ländern Fälle ‚durchrutschen‘ werden, und es wäre wünschenswert, wir hätten für alle Touristen ein (Gesundheits-) Profil, was jedoch sehr schwer der Fall (sprich machbar) sein wird„.

Weiter sagte er, bei den Flügen aus den „grünen“ Ländern werden stichprobenweise Kontrollen an den Flughäfen erfolgen, bei den „roten“ Ländern, wo die Epidemie grassiert, werden die Kontrollen jedoch mehr sein. Der Plan sei, dass zwischen Inseln und großen Referenz-Krankenhäusern (auf dem Festland) Kooperationen „vereinbart“ werden, während er bezüglich eines Lockdowns auf lokaler Ebene erklärte, es gebe drei Stadien:

1. Eine sich auf ein einzelnes Hotel beziehende „Quarantäne“.
2. Die Einschränkungen bei einer Reihe von Hotels (mit Touristen eines oder mehrerer Flüge mit Infektionsfällen).
3. Eine ganze Insel unter Quarantäne zu stellen

Sich auf einen generellen Lockdown einer ganzen Insel beziehend erklärte der Epidemiologe, „ich kann mir vorstellen, dass wir an diesem Punkt nicht angelangen werden. Allerdings herrscht eine Entspannung, 10 Minuten eines Kontakts zu einem Positiven führen bereits zur Ansteckung„.

Auf eine Frage wegen der Bilder wie jene sich in einer Beach-Bar auf Mykonos drängender Menschen führte (nach der Party wurde dem Lokal eine hohe Geldstrafe auferlegt) Herr Gogos an: „Es ist keine Fabel, es ist Realität, es ist ein unterschiedlicher Sommer und wir haben immer die mögliche Präsenz von Coronavirus-Fällen im Sinn zu haben. Bilder wie jene, die wir zu sehen bekamen, müssen vermieden werden. Sie sind einerseits gefährlich für die öffentliche Gesundheit und andererseits hässlich für den Tourismus.„

Weiter fügte er an, „in diesem Sommer dürfen wir uns nicht in Bars drängeln und tanzen. Ich bin der letzte Mensch, der Angst oder Panik säen wird, jedoch existiert eine unglaubliche Entspannung. Die (Mundschutz-) Masken werden rundherum weniger und an Flughäfen oder in den Massenbeförderungsmittel tragen manche gar keine“, und endete:
 
„Zehn Minuten eines Kontakts zu einem Positiven in einem Abstand eines Meters führen zu einer Weitergabe. Lassen wir uns die Abstände eines Meters einhalten. Einen weniger ‚frenetischen‘, weniger entspannten Sommer haben. Wir sind vorbereitet, das Nationale Gesundheitssystem (ESY) ist besser als vorher, alles wird gut gehen, wenn die Maßnahmen eingehalten werden. Wir müssen dazu entschlossen sein.„


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