Lesbos: Migranten verweigern Einzug ins neue Camp trotz Obdachlosigkeit - Polizei nimmt sechs mutmaßliche Brandstifter fest!


Der verheerende Brand im Flüchtlingslager Moria der Insel Lesvos machte fast 13.000 Migranten obdachlos. Tausende übernachten nach wie vor unter freiem Himmel auf offener Straße und unter Bäume und weigern sich weiterhin sich in eine neue Unterkunft zu begeben. Die Lage ist vor Ort sehr angespannt, die menschliche Lage katastrophal und es gibt eine hohe polizeiliche und militärische Präsenz damit es halbwegs Ordnung gibt und gewalttätige Ausschreitungen verhindert werden. Nun konnte die Griechische Polizei sechs mutmaßliche Brandstifter afghanischer Herkunft fassen, es gibt aber anscheinend noch mehrere. Die EU lässt derweil auf sich warten...


Täter sollen festgenommen sein

Die griechischen Sicherheitskräfte die den Brand untersuchen (sogar der Geheimdienst und die Antiterroreinheit nehmen teil) haben sechs mutmaßliche Brandstifter festgenommen, die vergangene Woche das Registrierlager auf Moria in Brand gesetzt haben sollen. Dies teilte der griechische Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrysochoidis, mit. "Die Brandstifter sind festgenommen. Es sind junge Migranten. Aus Kreisen der Polizei hieß es, die sechs mutmaßlichen Brandstifter seien Afghanen, deren Asylanträge abgelehnt worden waren. Letztendlich aber wurden zwei von den sechs wieder freigelassen. 

Das Lager von Moria war bei mehreren zeitgleichen Bränden fast vollständig zerstört worden. Mehr als 12. 500 Migranten blieben obdachlos. Zur Unterbringung dieser Menschen hat die Regierung via der Armee ein Zeltlager (in "Kara Tepe" auf einem Militärgelände) unweit des alten von Moria eingerichtet, welches zumindest eine ausreichende Grundversorgung und Sicherheit gewährleistet. 

Man möchte nicht ins neue Camp

Viele Menschen zögern jedoch weiterhin, in das neue provisorische Camp zu gehen. Gerüchte machen die Runde, denen zufolge das Lager eine Art Gefängnis werden könnte, das niemand verlassen kann. Zudem hindern nach Augenzeugenberichten überwiegend aus Afghanistan stammende Migranten ihre Landsleute daran, ins Camp Kara Tepe zu gehen, wie es aus Regierungskreisen heißt. "Wir haben sie informiert, dass sie in die Einrichtung gehen müssen, aber sie lehnen das ab", sagte ein Polizeivertreter."Sie wollen die Insel verlassen."

Das - offiziell provisorische - Lager Kara Tepe (siehe Artikelfoto) ist bereits mit 5000 Betten ausgestattet und wird täglich erweitert. Wobei mit "provisorisch" anscheinend 5 Jahre gemeint sind da das griechische Asylamt 2,7 Mio. Euro nun ausgibt um umliegende Grundstücke bis 2025 anzumieten damit das Lager erweitert werden kann. Bislang aber zogen nur 1000 Migranten ein die den katastrophalen Zuständen auf der Straße entgehen wollten, teilte die Regierung mit (die anscheinend auch nicht viel weiterweiß wie sie mit der Lage umgehen soll, immerhin verdreifachte sich die Anzahl der Menschen in Moria - etwas was zu den vermehrten Unruhen und dem großen Brand führte - während der kurzen bisherigen Amtszeit der jetzigen konservativen Regierung obwohl man tausende auf das Festland bereits verlegte). Tausende andere - Männer, Frauen und kleine Kinder - verbrachten die Nacht außerhalb der Anlage am Straßenrand. Mehr als 12.000 Menschen, die vor allem aus Afghanistan, Syrien und Afrika stammen, waren in dem völlig überfüllten Lager untergebracht. Doch seit es vergangene Woche niederbrannte, harren die meisten von ihnen ohne Obdach, Sanitäranlagen und Lebensmittelversorgung aus. Nur etwa 400 Kinder wurden per Flugzeug nach Nordgriechenland gebracht, Kinder die ohne Eltern in Griechenland lebten (einer davon aber gehört zu den Brandstiftern und wurde festgenommen!). Behörden und Hilfsorganisationen versuchen Lebensmittel zu verteilen aber unter den Umständen kommen diese definitiv nicht bei allen an. Schwarzhandel sowie Drogen stehen nun auch auf der Tagesordnung.

Die Lage im Moria Lager war äußerst schlecht (übrigens: nur dieses Lager war so katastrophal, anscheinend bewusst so gehalten, zur Abschreckung-Eindämmung der Flüchtlingswellen aus der Türkei da auf dem Festland Griechenlands es Dutzende Einrichtungen gibt für Flüchtlinge in ganz normalen Gebäuden oder Wohncontainern oder Hotels in denen es keine Probleme gibt generell) aber zumindest gab es ein Dach über dem Kopf und Essen. Nun aber haben diese Menschen sogar das verloren und das aufgrund eines Teils der Migranten die es wahrscheinlich niederbrannten wollten damit sie die Regierung und die EU zwingen von der Insel runter zu kommen. Den Sicherheitskräften zufolge sollen diese unter anderem auch von ein paar NGOs dazu angezettelt worden sein (es gab einen Verdacht über 2-3 die inoffiziell dort sind von den insgesamt 55 auf der Insel). Dies wurde auch offensichtlich dadurch dass die Brände nicht zufällig waren (fast die ganze Feuerwehr war auf der anderen Seite der Insel mit zwei Großbränden beschäftigt) und dass die Feuerwehrleute nur mit Polizeischutz verspätet die Löscharbeiten einleiten konnten da man sie andauernd attackierte (aufgewühlte Gruppen von Migranten). 


Aufruhr angeblich per Internet organisiert

Mittlerweile gelangte der Text ans Licht der Öffentlichkeit, der von im Flüchtlingscamp Moria auf der Insel Lesbos in Griechenland  verweilenden Migranten per Internet in sozialen Netzwerken verbreitet wurde und worin sie die Gründe erklären, aus denen sie sich nicht in (Corona-) Quarantäne begeben wollten.

Laut dem von den Migranten in Umlauf gebrachten Text bedeute der Lockdown, dass Zugang zu und Verlassen der Einrichtung verboten sein werden und es eine erhöhte polizeiliche Präsenz geben werde um das Verkehrsverbot im Lager durchzusetzen. Weiter bringen sie in ihrem Text die Frage zum Ausdruck, wie diese Maßnahme ab dem Moment durchgesetzt werden wird, wo in dem Lager die Meisten außerhalb der Umzäunung leben und selbige voller Löcher ist.

Der Aufruhr in Moria scheint per Internet begonnen zu haben. Laut polizeilichen Quellen sind in den letzten Tagen bereits vier geschlossene Facebook-Gruppen ins Mikroskop der Behörden geraten. Spezieller loggten sich alltäglich mittels der konkreten Seiten der sozialen Netzwerke in Moria lebende Ausländer ein und tauschten sich miteinander aus. Mitglieder der konkreten Gruppen waren auch sogenannte „Solidarische“, Mitglieder – teils nicht mehr auf der Insel aktiver – Nicht-Regierungsorganisationen (NRO) und sogar auch im Ausland lebende Ausländer.

Das Coronavirus und die Möglichkeit, sich in Isolation begeben zu müssen, wenn positive Fälle auftauchen, war etliche Male Diskussionsthema zwischen den Mitgliedern der Gruppen, wobei manche Personen die Migranten aufwiegelten, sie müssen „reagieren und sich widersetzen„, falls für die positiven Fälle die Lösung der Isolation gewählt wird.

Europäische Lösung in Sicht?

Es ist wahrlich ein Wunder dass es keine Tote gab... Nun ist eine Lösung gefragt damit das Leiden dieser Menschen ein Ende nimmt, jedoch dürfen diese die Insel gar nicht erst verlassen. Und ein weiteres Problem ist dass sowohl die Einheimischen als auch die Migranten kein Camp mehr möchten. In Europa aber gibt es mittlerweile nicht mehr viel Verständnis da so ziehmlich keiner sie aufnehmen möchte außer Deutschland wo man sich gerade einigte 1.553 Menschen aus 408 Familien aufzunehmen die ihr Anerkennungsverfahren als Flüchtlinge in Griechenland bereits abgeschlossen haben...

"Niemand wird Lesbos vorerst verlassen"

Die griechischen Behörden gehen wie bereits gesagt davon aus, dass die Feuer absichtlich von Flüchtlingen gelegt wurden, um eine Verlegung aus dem völlig überfüllten Lager zu erzwingen. Erste Berichte deuteten darauf hin, dass an verschiedenen Stellen des Lagers Feuer ausbrachen, nachdem mehrere Flüchtlinge (35 insgesamt, die meisten konnten nach dem Brand entwischen und in der Menge untertauchen) isoliert werden sollten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

"Niemand wird Lesbos verlassen, ohne vorher in dem Übergangslager gewesen zu sein", sagte der Bürgerschutzminister im Hörfunksender Skai. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis forderte mit Blick auf die Lage der Flüchtlinge europäische Solidarität ein. Nun sei es an der Zeit, diesen Geist in der Praxis auszudrücken, sagte Mitsotakis.

Quellen: tagesschau.de , n-tv.de , lesvosnews.net , ert.gr , dikaiologitika.gr

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