Griechenland möchte OECD-Vorsitz übernehmen - Anna Diamantopoulou vom Premierminister Mitsotakis dafür nominiert


Premierminister Kyriakos Mitsotakis traf sich mit der ehemaligen sozialistischen (PASOK) EU - Kommissarin und Bildungsministerin und Präsidentin des Athener Think Tanks "Netzwerk für Reformen in Griechenland und Europa, DIKTYO" Anna Diamantopoulou zusammen, da er sie als Kandidatin für das Amt des Generalsekretärs der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorschlägt. Eine politisch etwas kontroverse - wenn auch mutige - Entscheidung da sie aus einer anderen Partei kommt (jedoch seit 2012 die Frau es nicht schaffte wiedergewählt zu werden), dem früheren absolutem Rivalen der rechtskonservativen Regierungspartei ND und weil sie relativ unbeliebt in Griechenland ist - zumindest unter vielen Bürgern denn im Ausland und in verschiedenen Organisationen genießt sie Ansehen - aufgrund ihrer politischer Laufbahn und vor allem wegen ihrer Amtszeit als Bildungsministerin von 2009 bis 2012.

Vor allem Schüler, Studenten und Lehrer erinnern sich fast nur negativ an sie. Sie fiel vor allem auf wegen
eines umstrittenens Gesetzes für die Hochschulen des Landes dass nach andauernden Protesten nur teilweise später umgesetzt wurde und weil sie es als fast einzige Ministerin schaffte, keine Schulbücher rechtzeitig an die Schulen zu verteilen - sie verweiste damals auf Unterricht mit Fotokopien und...CDs! Auch Versprechungen gegenüber Lehrerverbänden hielt sie nicht ein und mit einem weiteren Gesetz wollte sie zusammen mit  Vizeministerin Fofi Genimmata damals die griechischen Schulen schließen die der Staat weltweit unterhält oder anerkennt und unterstützt, an dessen Stellen sollten lediglich kleine Zentren kommen die einem etwas die griechische Sprache beibrächten. Nach dieser Zeit war die Enttäuschung so groß, sodass sie es seitdem nicht mehr in das Parlament schaffte.

Nach dem Treffen gab der Premierminister folgende Erklärung ab:

"In Zeiten von Pandemien, globalen wirtschaftlichen Turbulenzen, Sicherheitsfragen und neuen Herausforderungen wie Migration und Klimawandel wird die Rolle internationaler Organisationen zu einer kritischen Dimension. Umso mehr, wenn wir über die OECD sprechen, das Hauptorgan für die Zusammenarbeit der Staaten im Hinblick auf Frieden und gemeinsame Entwicklung.

Unser Land ist Gründungsmitglied dieser wichtigen Organisation. Tatsächlich war ein Grieche, Xenophon Zolotas, der Mann der seine jetzige Form damals miteinführte. Es ist daher eine Freude, dass unser Land 60 Jahre später zum ersten Mal in seiner Geschichte um seine Führung kandidiert. Und dieses schlägt für das Amt des Generalsekretärs der OECD eine würdige Griechin vor: Anna Diamantopoulou.

Frau Diamantopoulou ist eine überparteiliche Entscheidung mit einem multidimensionalen wissenschaftlichen und sozialen Weg. Mit internationaler Erfahrung und Anerkennung. Aber auch mit Maßnahmen in Bereichen wie Bildung, Beschäftigung, neue Technologien und Umwelt. Das heißt, Themen, die im 21. Jahrhundert im Vordergrund des Interesses der OECD stehen.

Ihre Persönlichkeit war mit mutigen Entscheidungen, großem Konsens und innovativen Vorschlägen verbunden: Als EU-Kommissarin würdigte sie das Ressort Beschäftigung und Sozialpolitik. Als Bildungsminister war sie führend bei Bildungsreformen in unserem Land. Und als Entwicklungsministerin arbeitete sie an der Modernisierung unserer Wirtschaft.

Während der letzten acht Jahre ist sie Leiterin des Netzwerks für Reformen "Diktyo".Ein wegweisendes Institut, das sich auf die Reformen konzentriert, die von der Vierten Industriellen Revolution gefordert werden, und internationale Kooperationen auf 4 Kontinenten hat.

Anna Diamantopoulou markiert den modernen Griechen des Fortschritts und der Welt. Mit Wissen, Prestige und Umfang, das unsere nationalen Grenzen überschreitet. Sie ist daher die am besten geeignete Kandidatin für das Amt des Generalsekretärs der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Ich wünsche ihr alles Gute und Lust auf Arbeit."

Anna Diamantopoulou sagte:

"Die Entscheidung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, mich für das Amt des Generalsekretärs der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) vorzuschlagen, ist für mich eine große Ehre und gleichzeitig eine große Verantwortung.

Anmerkungen der Büros des Premierministers

Der Prozess der Wahl des neuen Generalsekretärs ist ein Showdown zwischen Staaten und wichtigen Persönlichkeiten, für edle und hohe Ziele. Schon der Weg zum Ziel ist unsere organisierte gemeinsame Anstrengung wert.

Griechenland hat durch die harten und mühsamen Bemühungen unseres Volkes und unserer politischen Kräfte die zeitlose Widerstandsfähigkeit seiner demokratischen Institutionen unter Beweis gestellt. Sein Geschick und ihr Wille für eine mutige Extroversion. Diese Haltung ist inzwischen international anerkannt und bringt zusätzliche Vorteile.

Die Welt nach der Pandemie muss offener für die Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Ländern sein und Konflikte, Ausgrenzungen und Diskriminierungen verhindern.

Griechenland kann zu einem Mitgestalter der Entwicklungen in internationalen Organisationen werden, die nationale Kräfte zusammenbringen, Vorteile und Einzelpersonen ausnutzen und internationale Bündnisse sichern. Und genau das werden wir versuchen."

Von den 37 OECD-Mitgliedstaaten sind 22 ebenfalls Mitglieder der Europäischen Union, während weitere vier Europäer sind (Schweiz, Vereinigtes Königreich, Norwegen und Island). Es wird darauf hingewiesen, dass der derzeitige Generalsekretär Angel Gurria aus Mexiko stammt, während sein Vorgänger, der Kanadier Donald J. Johnston, ebenfalls vom amerikanischen Kontinent kam, was eine Kandidatur aus Europa verstärkt.

Die Übernahme der Führung einer so wichtigen Organisation bietet unserem Land die Möglichkeit, seine Rolle, sein Image und seinen Beitrag hervorzuheben. In diesem Zusammenhang wäre die Wahl von Frau Diamantopoulou ein großer Erfolg für Griechenland.

Durch die Projektion einer informierten und ehrgeizigen Vision für die OECD präsentiert die griechische Kandidatur ein erneuertes, leistungsorientiertes, dynamisches, zukunftsorientiertes Griechenland, das Reformen umfasst, die Wohlstand und Fortschritt für alle bringen. Die Persönlichkeit von Frau A. Diamantopoulou eignet sich, um eine solche Erzählung zu verkörpern. Dank ihrer langen politischen Karriere, zu der auch die Verwaltung einer Vielzahl von Ressorts gehört, und ihrer Studien, die über eine enge wirtschaftliche Spezialisierung hinausgehen, erfüllt Frau Diamantopoulou alle Kriterien, die die OECD in der Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen festgelegt hat. Auch durch ihre Tätigkeit als Präsidentin des Netzwerks hat sie Beziehungen in den wichtigsten Ländern der Welt entwickelt.

Kommentare