Vertiefung der Beziehungen Griechenlands mit Partner Ägypten (und Zypern) - Die Türkei kritisiert die Allianz erneut


Es war das erste Treffen zwischen dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und dem Präsidenten Ägyptens Abd al-Fattah as-Sisi, nachdem die beiden Länder im August ihre Ausschließlichen Wirtschaftszonen zwischen Griechenland und Ägypten im Mittelmeer vereinbart hatten. Beide Länder sind übrigens auch militärische Verbündete und führen von Zeit zu Zeit auch gemeinsame Übungen durch. 

Sowohl Premierminister Mitsotakis als auch as-Sisi zeigten sich über die damals getroffene Vereinbarung zufrieden. Vorteilhaft sei sie vor allem für die bilateralen Beziehungen in den Bereichen Politik und Wirtschaft als auch für die Stabilität und den Wohlstand der Region, stellten die beiden Regierungs- bzw. Staatsoberhäupter fest. Die bereits ratifizierte Vereinbarung zwischen Athen und Kairo muss nur noch von den Vereinten Nationen ins Protokoll aufgenommen werden. 

Die Begegnung zwischen Mitsotakis und as-Sisi fand am Mittwoch (21.10.) in Nikosia im Rahmen eines Dreiländertreffens zwischen Griechenland, Zypern und Ägypten statt. Die Beteiligten waren sich darin einig, dass das Verhalten der Türkei zunehmend aggressiver wird.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sagte: "Die Führung der Türkei praktiziert eine imperiale Politik." Er rief die Türkei zugleich auf, an dieser Kooperation teilzunehmen. "Niemand schließt die Türkei aus", sagte er weiter.

Auf dem Gesprächstisch standen die trilateralen Beziehungen, Kooperationen im Energiebereich, die Flüchtlings- und Migrationskrise, die Bekämpfung des Terrorismus, aber auch die Lage in Syrien und Libyen sowie die Coronakrise. Vor allem werden aber auch türkische Provokationen in der Ägäis und im Mittelmeer besprochen. Durch diese Aktivitäten werden nicht nur international verbriefte Rechte Griechenlands und Zyperns in Frage gestellt, sondern auch die der EU, heißt es im Fazit. Es handelt sich um das achte Treffen dieser Art; erstmals hatte ein solches 2014 stattgefunden. Ziel dieser trilateralen Treffen ist es, im Interesse der einzelnen Völker zu arbeiten. Dazu gehört vor allem auch, den Frieden im östlichen Mittelmeer zu garantieren. 

Die Türkei zeigt sich wieder gestört gegenüber der politischen und militärischen Allianz der drei Länder

Die Türkei hat die Einigung von Griechenland, Zypern und Ägypten auf verstärkte Kooperation im östlichen Mittelmeer stark kritisiert. Die angebliche Absicht, sich gemeinsam für mehr Stabilität in der Region einzusetzen, ziele in Wahrheit gegen die Türkei, hieß es in einer Mitteilung des türkischen Außenministeriums vom Donnerstag. Die Erklärung enthalte "gegenstandslose Beschuldigungen und Behauptungen gegen unser Land". Solange die Länder, die die Probleme verursachten, ihre "maximalistische und feindselige Politik nicht ändern", könnten sie die Probleme nicht lösen.

Das türkische Außenministerium erklärte, man werde weiterhin entschlossen die eigenen Rechte und die der türkischen Zyprer im östlichen Mittelmeer schützen. Am Mittwochabend verlängerte die Türkei den Einsatz der "Oruc Reis" bis zum 27. Oktober. Das Forschungsschiff unternimmt seismische Bodenuntersuchungen in dem umstrittene Seegebiet südlich der griechischen Insel Kastelorizo, wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt.

Griechenland reagierte mit Kritik und schickte eine große Gruppe von Kriegsschiffen in das Gebiet damit die türkischen Schiffen nicht zu nah an die Insel kommen. Außenminister N. Dendias appellierte mit einem Brief an seine Amtskollegen in Deutschland, Spanien und Italien, man solle aufhören Waffen an die Türkei zu verkaufen wenn man denn nun auch wirklich Griechenland als EU-Mitglied Beistand leisten wolle. Vor allem Deutschland mahnte er, keine U-Boote, Kampfjets oder Freggatten an die Türkei zu liefern da diese für Angriffsaktionen benutzt werden sowie zur Destabilisierung der Region und Drohungen an Europa. 

Quellen: griechenland.net , finanzen.net , tothemaonline.com

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