Aegean Airlines erhält weitere 120 Mio. Euro vom Staat als Hilfe aufgrund der Pandemie


120 Millionen Euro bekommt Griechenlands größte Airline, die international preisgekrönte Aegean Airlines. Zur Rechtfertigung der staatlichen Unterstützung sagte der Regierungssprecher, der Plan erfordere auch die Hälfte der Beteiligung der Aktionäre des Unternehmens. Das gesamte Hilfspaket beläuft sich auf 120 Mio. Euro und sei "deutlich niedriger als die Unterstützung in Höhe von mehr als 32 Mrd. Euro, die die Fluggesellschaften international im Luftverkehrssektor bisher erhalten oder erhalten sollen", betonte der Verkehrsminister der in der Zwischenzeit zwischen den beiden Lockdowns auch damals wieder von diesem Argument Gebrauch machte, als Aegean wieder staatliche Beihilfen erhalten hatte. 

Der Regierungssprecher Stelios Petsas kündigte in einem Briefing der politischen Redakteure die staatliche Unterstützung von Aegean durch ein Gesamtpaket von 120 Millionen Euro an, ein Plan, den die Regierung zur Bewertung und Genehmigung an die Europäische Kommission geschickt hat.

Zur Begründung der oben genannten Unterstützung, sagte der Regierungssprecher, der Plan erfordert auch die Beteiligung der Aktionäre des Unternehmens in der Hälfte. Das gesamte Hilfspaket beläuft sich auf 120 Mio. Euro, "deutlich niedriger als die Unterstützung in Höhe von mehr als 32 Mrd. Euro, die bisher von Fluggesellschaften im Luftfahrtsektor kumulativ erhalten oder genehmigt wurden".

Im Rahmen des Plans, der auch eine erhebliche Beteiligung und privates Kapital sicherstellt, werden Mittel in Höhe von 60 Mio. Euro von den Anteilseignern von Aegean bereitgestellt, was im Wesentlichen die Realisierung einer Kapitalerhöhung in Höhe von 60 Mio. Euro darstellt.

Gleichzeitig erhält der griechische Staat Sonderoptionen für den Erwerb von Aktien der Gesellschaft, die dieser dann unter bestimmten Bedingungen (darauf wurde jedoch nicht näher eingegangen, etwas was einen gewissen Verdacht hochkommen ließ) und für einen bestimmten Zeitraum ausüben darf. Auf die Frage, ob es eine Frage der Verstaatlichung des Unternehmens gebe, antwortete der Regierungssprecher: "Die Entscheidung der Regierung, das Unternehmen zu unterstützen, beruht auf der Tatsache, dass der Luftverkehr ein Schlüsselsektor für das Funktionieren der Wirtschaft ist, nicht nur für die Freizügigkeit der Bürger, sondern auch, weil sie die Flügel sind, die Touristen nach Griechenland bringen".

Laut der Athener Zeitung Ethnos hat der Liquiditätsverlust von Aegean infolge des diesjährigen Reiserückgangs bisher 160 Mio. Euro erreicht. 65 Mio. Euro davon allein nur im zweiten Quartal dieses Jahres, damals als fast keine Flüge mehr stattfanden. 

Es wird darauf hingewiesen, dass die Regierung ein Paket von 115 Millionen Euro für den Luftverkehrssektor vor Monaten angekündigt hatte. "Die heute angekündigten Maßnahmen für den Sektor sind positiv, aber die Zahlen sind im Vergleich zu anderen EU-Ländern sehr gering", kommentierte Aegean damals und fügte hinzu, dass man per dem Covid-19 Business Guarantee Fund, zu dem alle Unternehmen Zugang haben, bei den vier griechischen Banken, Alpha Bank, Eurobank, Nationalbank und Piräus Bank, insgesamt 150 Mio Euro beantragte. Das entspricht 11% des Umsatzes des Unternehmens.

Das Unternehmen hat dank der Regierung bisher Kreditlinien in Höhe von 120 Mio. Euro erhalten. Ebenfalls ein Anleihedarlehen in Höhe von 150 Mio. Euro.

Von den anderen Parteien sowie viele Nutzer in sozialen Netzwerken gab es viele teils negative Kommentare da es zwar gewissermaßen vielleicht etwas verständlich ist zu helfen - immerhin ist es die größte Airline im Land, beschäftigt Tausende Angestellte und trägt entscheidend zum Tourismus bei - aber viele sind der Meinung dass es zu viel Geld ist und der Zeitpunkt nicht gerade der beste ist da das Öffentliche Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist und eigentlich noch mehr Geld braucht. Vor allem seitdem bekannt ist dass für 2021 im neuen Staatshaushalt eine Verringerung der Ausgaben für die Öffentliche Gesundheit vorgesehen ist. Und genau jetzt wird so etwas angekündigt. Kritikpunkte sind vor allem auch dass es nicht ganz klar ist ob für den Staat auch etwas von dieser Sache rauspringt und dass nicht gefordert wurde auch Vertreter des Staates in die Leitung der Airline zu platzieren um auch Dinge mitbestimmen zu dürfen (wie es bei der Lufthansa in Deutschland zum Beispiel der Fall war). 


Im Parlament verteidigte der Verkehrsminister K. Karamanlis die Entscheidung mit dem Argument, dass Aegean "alle Merkmale eines nationalen Luftfahrtunternehmens hat und seine staatlichen Beihilfen eine notwendige Voraussetzung für das Überleben unserer Tourismusindustrie sind".

"Die Entscheidung der Regierung ist, sie aus nationalen Gründen zu unterstützen", sagte der Minister für Infrastruktur und Verkehr und fügte hinzu: "Der griechische Staat hat das Recht, Anteile an dem Unternehmen zurückzukaufen, wann immer er es für angemessen hält, wodurch das Risiko verringert wird". Tatsächlich beschrieb er mit "jenseits aller Logik" die Kritik der Opposition an skandalöser Hilfe, die bedingungslos und für die Öffentlichkeit nutzbringend sei.

"Was wir tun, ist, einen Teil der staatlichen Beihilfen in Höhe von 120 Millionen Euro zu geben", sagte er. Das Unternehmen wird mit 80 Mio. beisteuern. Mit anderen Worten, der Private steckt seine Hand in seine Tasche", argumentierte Herr Karamanlis und fügte hinzu, dass "in keinem anderen Land Einzelpersonen aufgefordert wurden, ihre Hand in die Tasche zu stecken. Aber hier wurde das Unternehmen dazu gebeten."

Zuvor hatte der Berichterstatter von SYRIZA und Minister für Infrastruktur und Verkehr, Nikos Pappas, von einer düsteren Landschaft dessen gesprochen, was die griechische Öffentlichkeit mit der finanziellen Unterstützung der Aegean sicherstellt. "Wir sehen, wie die Aegean Airlines immer wieder sagt, dass sie keine staatliche Hilfe braucht, und immer wieder kommt, um sie zu suchen und zu beanspruchen. Und im Gegensatz zu anderen Ländern ist das, was der Staat bekommen wird, relativ und verschwommen", sagte N. Pappas.

Quellen: thepressproject.gr , ert.gr

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