Griechenland setzt vorerst Imfungen mit AstraZeneca fort - Man will Entscheidung Europäischer Arzneimittel-Agentur abwarten


Griechenland wird weiterhin den Impfstoff von AstraZeneca gegen das Coronavirus verabreichen. Das kündigte am Dienstag (16.3.) Gesundheitsminister Vassilis Kikilias gegenüber dem Fernsehsender Skai an. Man werde auf eine endgültige Entscheidung der Europäischen Arzneimittel-Agentur warten, ehe man die betreffenden Impfungen eventuell stoppen werde, erklärte der Minister. 

In Griechenland seien bereits 172.000 Personen mit AstraZeneca gegen das Coronavirus geimpft worden; weltweit seien es bereits 17 Millionen gewesen, fügte er hinzu.

Insgesamt haben die staatlichen Impfzentren in Griechenland bisher (Stand: 15. März 2021) 1.285.437 Impfungen vorgenommen. 877.647 als erste Dosis und 407.790 als zweite. Der Fortschritt ist relativ befriedigend, betonen zuständige des Gesundheitsministeriums. Auch die einfach (elektronische) Terminvergabe schreitet erfolgreich voran.

Planmäßig sollen Millionen Impfungen durchgeführt werden von folgenden Firmen (rechts die jeweilige Anzahl die Griechenland zusteht anhand der Bevölkerung und der Abmachungen mit der EU):


Derzeit werden in Hellas erstmals Personen im Alter zwischen 60 und 64 Jahren mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft; es wurde jedoch auch für ältere Bürger bereits grünes Licht gegeben. Griechenland will so schnell wie möglich einen großen Teil der Bevölkerung gegen das Coronavirus immunisiert haben, um bereits ab Mitte April bzw. Mai den Tourismus öffnen zu können. Als nächstes sollen vor allem auch Mitarbeiter der Reisebranche gegen Covid-19 geimpft werden.

Was andere Staaten, wie etwa Deutschland oder Österreich betrifft, so verabreichen viele vorerst keine Impfungen von AstraZeneca mehr an ihre Bevölkerung. Grund dafür sind vermutete Nebenwirkungen u. a. durch Thrombosen, die sich eventuell an den Hirnvenen bilden können. Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellte dazu fest: „Wir setzen aus, um zu überprüfen.“ Weitere Länder, die vorerst die Verabreichung des Präparats gestoppt haben, sind Dänemark, Norwegen, Island, Bulgarien, Irland, die Niederlande, Estland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Italien, Frankreich und Portugal.

SYRIZA kritisiert das Vorgehen mit AstraZeneca und der nicht gemeinsamen Haltung diesbezüglich in der EU

"Für die Glaubwürdigkeit des Impfprojekts ist es von entscheidender Bedeutung, die Parteien, die Gesundheit und die Öffentlichkeit zeitnah und verantwortungsbewusst über die verfügbaren Daten, über die Meinung europäischer wissenschaftlicher Organisationen (EMA , ECDC) und über die Taktik informieren zu lassen und wie das Land bei der Bewältigung des Problems zu verfolgen gedenkt", so Andreas Xanthos in einer Stellungnahme zu den Entwicklungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff.

Der für Gesundheitspolitik Beauftrage (und ehemaliger Minister für Gesundheit) von SYRIZA stellt insbesondere fest, dass "die öffentliche Besorgnis nach dem 'Domino' der Entscheidungen vieler europäischer Länder, Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff auszusetzen, logisch ist und zu erwarten war". Er betont, dass "die quälenden Fragen der Bürger, die in den kommenden Tagen geimpft werden sollen, überzeugende Antworten von den zuständigen wissenschaftlichen und staatlichen Stellen (Nationaler Impfausschuss, EOF, EODY), vor allem aber vom Gesundheitsministerium und der Regierung erfordern".

"Leider haben sich Europa und seine Institutionen nicht rechtzeitig um eine gemeinsame Haltung der Mitgliedstaaten gekümmert und das Selbstvertrauen der nationalen Regulierungsbehörden "ausgelöst", stellt Xanthos fest und fügt hinzu: "Die beruhigenden Zusicherungen in unserem Land, dass alles normal vorankommt, und die Rufe nach Ruhe überzeugen nicht und untergraben das notwendige Klima des Vertrauens in die Gesellschaft für die Sicherheit dieses Impfstoffs."

Er kommt zu dem Schluss: "Wieder einmal wird der Wert von Transparenz, wissenschaftlicher Dokumentation und der Gewährleistung der sozialen und politischen Zustimmung zur wirksamen Bewältigung einer schweren Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit hervorgehoben."


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