Katerina Sakellaropoulou mit breiter Mehrheit zur neuen Präsidentin Griechenlands gewählt - Erste Frau in der Geschichte des Staates


Die Juristin und bisherige Präsidentin des Staatsrates (auch dort die erste Frau in dieser Position) Katerina Sakellaropoulou wurde vom Parlament mit äußerst breiter Mehrheit zur neuen Präsidentin gewählt.


Die Glückwünsche zu ihrer Wahl nahm Ekaterini Sakellaropoulou in ihrem bisherigen Büro entgegen: im Gebäude des obersten Verwaltungsgerichtshofes Griechenlands, dessen - erste weibliche - Präsidentin sie seit Oktober 2018 (von der SYRIZA-Regierung damals für das Amt vorgeschlagen, was auch die heutige positiven Stimmen dieser Partei erklärt und der Premierminister auch selbst wusste als er sie vorschlug, obwohl er sie 2018 eigentlich nicht wollte)  bis zuletzt war. Nun also ist sie Präsidentin aller Griechen und wird in den Präsidentenpalast umziehen.

In ihrer kurzen Ansprache betonte die 63-jährige Juristin, dass Griechenland ein Hort der Stabilität, des Wachstums, der Demokratie und der Kultur sei. Darauf müsse das Land aufbauen. Nach fast zehn Jahren Wirtschaftskrise stünden die Chancen jetzt gut:

"Besonders wichtig für unser Land ist, dass wir ein Klima der Sicherheit schaffen und immer weiter ausbauen, dass wir für mehr Gerechtigkeit sorgen. Und dass das Wirtschaftswachstum dazu beiträgt, dass junge Leute nicht mehr ins Ausland abwandern, sondern wieder hierher zurückkommen."

Außerdem sagte sie zu Herrn Tassoula, dem Präsidenten des Parlaments, der sie besuchte (und ihr auch ein passendes Gedicht von Kavafis aussprach) und ihr die Botschaft überbrachte dass sie "für die Botschaft danke" und versicherte ihm, dass sie"volles Bewusstsein für das Gewicht, das ich unternehme" habe und dass "in Zusammenarbeit mit dem Parlament, der Regierung und der Opposition wir zusammenarbeiten werden, um einen größtmöglichen Konsens zu erzielen", sagte sie in ihrer ersten Botschaft als Präsidentin der Republik und fügte hinzu: "Voraussetzung ist die Erhaltung der territorialen Integrität '. "Ich freue mich auf eine Gesellschaft, die die Wunden der Vergangenheit heilt und optimistisch in die Zukunft blickt. Ich werde alle meine Befugnisse geben, um meine verfassungsmäßige Rolle zu erfüllen".

Eine Persönlichkeit, "die alle Griechen vereint"

Sakellaropoulou war bisher nicht politisch engagiert. Aber sie sei genau die Richtige, um Staatsoberhaupt Griechenlands zu sein, sagt Premierminister Kiriakos Mitsotakis von der konservativen Nea Demokratia: "Das ist ein schöner Tag für die griechische Demokratie. Das Parlament hat mit überwältigender Mehrheit zum ersten Mal eine Frau in das Amt des Staatsoberhaupts gewählt. Ekaterini Sakellaropoulou ist eine hervorragende Juristin und Richterin, die mit ihrer Persönlichkeit alle Griechen vereint."

Bei der Wahl im Parlament war diese Einheit tatsächlich schon zu spüren. Aus fast allen politischen Lagern bekam Sakellaropoulou Stimmen: von der Konservativen, von der Linkspartei Syriza, von den Sozialdemokraten. Von 300 Abgeordneten stimmten 261 für sie, sodass der Parlamentspräsident Herr Tassoulas gleich nach dem ersten Wahlgang sagen konnte: "Zum Staatsoberhaupt der Republik ist gewählt: Ekaterini Sakellaropoulou.". 33 Abgeordnete enthielten sich der Stimme und meldeten nur "anwesend" zu sein - das Verfahren für die Präsidentenwahl verbietet Politikern eine negative Stimme abzugeben. Offiziell zumindest da die "Anwesenheit" praktisch als negative gewertet werden kann. Dazu gab es weitere 6 die gar nicht erst erscheinten, nur zwei von ihnen schrieben einen Brief indem sie sich für Frau Sakelaropoulou äußerten aber andere Verpflichtungen hatten. Die anwesenden Abgeordneten erhoben sich im Parlament und applaudierten lange, aber die frisch Gewählte war gar nicht im Saal anwesend, sondern noch in ihrem Büro im Gerichtsgebäude.

Die Wahl fand zwar heute statt, offiziell jedoch wird sie ab dem 13. März 2020 Präsidentin sein da erst dann die Amtszeit des jetzigen Präsidenten Prokopis Pavlopoulos endet. 


Obwohl sie viele positive Stimmen erhielt, hat sich nicht den "Rekord" inne. Diesen hält bis heute immer noch Karolos Papoulias (PASOK-Politiker aus Ioannina, Epirus und ehemaliger Außenpolitikminister in den 90er Jahren) der zweimal nacheinander ins Präsidentenamt gewählt wurde und im Februar 2005 von der Karamanlis Regierung (ND) vorgeschlagen wurde und 279 Stimmen erhielt. An zweiter Stelle kommt Kostis Stefanopoulos der im Jahre 2000, 269 Stimmen erhielt.

**Wer genau die neue Präsidentin ist und wieso sie vorgeschlagen wurde könnt ihr im neulichen Blogartikel HIER  lesen.**

Quellen: tagesschau.de , lifo.gr

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