Neue Präsidentin Griechenlands im Schatten der Pandemie vereidigt - Die erste Frau in der Geschichte
Am Freitag (13. März) hat die neue Präsidenten Griechenlands das Amt übernommen, etwas was aber im Schatten der Pandemie des Coronavirus geschah - so manche bekamen es wahrscheinlich nicht mal mit da die Berichterstattung gerade vom Virus...befallen ist. Es geht um die ehemalige oberste Richterin Frau Katerina Sakellaropoulou die nun ihren Vorgänger Prokopis Pavlopoulos für die nächsten 5 Jahre ablöst.
Bei der Übergabezeremonie im Präsidentenpalast in Athen lobte die neue Präsidentin der Republik die Rolle des scheidenden Präsidenten in den Krisenjahren und seinen Beitrag zum Verbleib des Landes in der Eurozone.
In einem feierlichen Klima, aber mit begrenzter Präsenz von Politikern und hochrangigen Beamten und Vertretern der Presse wegen des Coronavirus, wurde die erste weibliche in der griechischen Geschichte als Präsidentin der Hellenischen Republik am Freitagmittag vereidigt. Unmittelbar danach legte Katerina Sakellaropoulou einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten nieder und ging zu Fuß zum Präsidentenpalast, wo sie vom scheidenden Präsidenten Prokopis Pavlopoulos zur feststehenden Zeremonie der Übergabe begrüßt wurde. Die neue Präsidentin sprach Herrn Pavlopoulos Worte der Anerkennung aus und betonte unter anderem, dass er für Griechenland in der Eurozone das Beste gemacht hat und seine Kommunikationskanäle mit den EU-Partnern offen gehalten habe.
In ihrer kurzen Rede äußerte Frau Sakellaropoulou auch die Hoffnung, dass die Wahl einer Frau in das Präsidentenamt die Position einer Frau in Gesellschaft und Familie verbessern würde, so dass, wie sie charakteristischerweise sagte, Frauen "nicht mit Hindernissen konfrontiert werden. weil sie als Frauen einfach geboren wurden." Frau Sakellaropoulou verwies auf die beiden wichtigsten Fragen der aktuellen Angelegenheiten, die Lage an der griechisch-türkischen Grenze in Evros und die Krise des Koronovirusausbruchs. "Wir müssen unsere Grenzen bewahren, indem wir unsere humanitäre Pflicht gegenüber den leidenden Menschen erfüllen", betonte sie während sie gleichzeitig hinzufügte, "wir sind aufgerufen, die Priorität zu haben, mit der Pandemie fertig zu werden. Es besteht ein hohes existenzielles Risiko für ältere Menschen". Dennoch, betonte sie, dürfe es keine Panik geben, "die einen Einbruch in das soziale Gefüge bringen wird". Aus diesem Grund sind "die vollständige Einhaltung der Richtlinien und die vollständige Umsetzung der Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, um eine weitere Übertragung des Virus zu vermeiden".
Prokopis Pavlopoulos wünschte Katerina Sakellaropoulou viel Erfolg bei der Erfüllung ihrer Aufgaben – vor allem in diesen entscheidenden Zeiten, wie er bemerkte. "Sehr viel", dass "Ihr Erfolg ein Erfolg in Bezug auf unser Land und unser Volk ist", betonte der scheidende Präsident der Republik und fügte hinzu: "Wir alle haben Ihren Kurs im ikonischen Staatsrat mit seiner langen Geschichte und Tradition und gleichzeitig eine Rechtsprechung, die die Auslegung der Verfassung herausgearbeitet hat. Sie haben die Spitze dieses Gerichtshofs erreicht, und ich glaube, dass diese Leistung die größte Garantie dafür ist, dass Sie Ihre Aufgaben als Zivilist erfüllen werden, unter voller Achtung der Verfassung und vor allem mit voller Kenntnis der internationalen und europäischen Recht, damit Sie unsere nationalen Gesetze uneingeschränkt verteidigen können."
Der (religiöse) Eid der neuen Präsidentin vor Premierminister Kyriakos Mitsotakis, den Parteichefs und dem Erzbischof von Athen und ganz Griechenland Ieronymos: "Ich schwöre im Namen der Heiligen, der Wesensgleichen und unteilbaren Dreifaltigkeit, die Verfassung und die Gesetze zu schützen, ihre treue Einhaltung zu gewährleisten, die nationale Unabhängigkeit und Integrität des Landes zu verteidigen, die Rechte zu schützen und Freiheiten der Griechen und um dem allgemeinen Interesse und dem Fortschritt des griechischen Volkes zu dienen".
Eine Zeremonie gekennzeichnet von der Pandemie
Frau Sakellaropoulou wurde im Parlament von Parlamentspräsident Kostas Tassoulas und Premierminister Kyriakos Mitsotakis begrüßt, während eine Gruppe der Streitkräfte Ehrungen erbrachte. Wie üblich wurden rote Teppiche in den Gängen des Gebäudes verlegt, aber traditionelles Handschütteln mit den politischen Führern und generell allen Anwesenden blieb dieses Mal aus, man... nickte sich nur gegenseitig an.
An der Sondersitzung des Parlaments für die Vereidigung unter dem Vorsitz des Ersten Vizepräsidenten Nikitas Kaklamanis nahmen etwa 120 Vertreter von Politik, Kirche, diplomatischen und anderen Behörden teil, darunter die politischen Führer, 13 Kabinettsmitglieder und etwa 35 Abgeordnete. Es ist erwähnenswert, dass zwischen den Anwesenden aus Vorbeugegründen mindestens ein leerer Sitzplatz lag. Man versäumte auch nicht, auf die besonderen Umstände hinzuweisen, unter denen die Zeremonie stattfand, sowohl zu Selbstschutzzwecken als auch um Botschaften (an die Gesellschaft) über die Einhaltung risikobezogener Maßnahmen zur Ausbreitung des Virus zu senden. Eigentlich unter normalen Umständen, hätte es bei der Zeremonie für die neue Präsidentin etwa 1.000 Gäste geben sollen, doch man lud nur die wichtigsten ein.
Bemerkenswert auch die Tatsache (da zum ersten Mal), dass die Beamten die mit der ganzen Vorbereitung betraut waren, alle weiße Handschuhe trugen, manche sogar Masken, während kleine Behälter mit Antiseptikum überall rumstanden.
Frau Sakellaropoulou ist die achte Person seit Wiederherstellung der Demokratie 1974 (genannt wird die Periode von damals bis heute als "Metapolitefsi" oder auch offizieller "Dritte Hellenische Republik"), die den höchsten Staatsposten übernimmt. Davor gab es: M. Stasinopoulos (1974–1975), K. Tsatso (1975-1980), K. Karamanlis (1980-1985 und 1990-1995), Chr. Sarjetakis (1985–1990), K. Stephanopoulos (1995-2005), C. Papoulias (2005-2015) und P. Pavlopoulos (2015-2020). Sie ist zudem auch die dritte Justizbeamtin, Stasinopoulos und Sarjetakis waren ebenfalls an der Spitze des Justizsystems.
Wie es zu ihrer Wahl kam könnt ihr hier lesen:
Und hier wer sie ist:
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